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Waikiki-Beach. Die angesagteste Strandmeile von Honolulu.
© Hella Kaiser

Inselhopping auf Hawaii: Drei auf einen Streich: Oahu, Kauai und Maui

Auf der einen isst Obama Sushi, auf der nächsten aalt sich Mark Zuckerberg, und die dritte ist voller Hühner: Inselhopping auf Hawaii.

Oahu: Wo die Obamas Ferien machen

Einige Palmen stehen da, aber sonst fällt dieser berühmte Strand durch. Waikiki lädt nicht dazu ein, sein Handtuch auszubreiten. Es wäre ohnehin schwierig, eine freie Stelle dafür zu finden. Dicht an dicht liegen Touristen im feinen Sand. Wellen, die diesen Namen nicht verdienen, schwappen heran. Die berühmte Ufermeile wird von Wolkenkratzern gesäumt. Ganz Honolulu ist in den vergangenen Jahrzehnten himmelhoch gewachsen. „Eine Million Einwohner plus eine Million Touristen“, sagt der Busfahrer. „Es ist einfach zu voll auf Oahu.“

Waikiki Beach, die Hauptstadt Honolulu – das sind womöglich die bekanntesten Namen, die man mit Hawaii verbindet. Vielleicht ist es hier auch deshalb so überlaufen. Aber es ist ein guter Ausgangspunkt zum Inselhopping. So lässt sich die Gegend am besten erkunden, zumal manche Landesteile nur 20,30 Flugminuten voneinander entfernt liegen.

Hawaii nimmt sich gehörigen Platz im Pazifischen Ozean. 131 Inseln und Atolle gehören dazu. Nur acht allerdings sind bewohnt. Seit 1959 ist es der 50. Bundesstaat der USA. Das amerikanische Festland ist jedoch weit weg, rund 3700 Kilometer sind es von San Francisco bis Honolulu.

Gern gekauftes Souvenir: Obama als Kühlschrankmagnet.
Gern gekauftes Souvenir: Obama als Kühlschrankmagnet.
© Hella Kaiser

Die Distanz hilft wunderbar beim Abschalten, zumal einem amerikanischen Präsidenten. Barack Obama ist immer noch äußerst beliebt in seiner Heimat, in der er regelmäßig Urlaub macht. Kein Souvenirshop, in dem er nicht – als Kühlschrank-Magnet – angeboten wird. Mal grüßt er darauf in typischer Hawaii-Manier mit gespreiztem Daumen und Zeigefinger, mal spielt er Ukulele oder steht auf einem Surfbrett. Inzwischen gibt es auch Donald Trump als Magneten, mit einer Blumenkette um den Hals. Doch der amtierende Präsident haftet immer nur in der untersten Reihe. „Die Leute mögen ihn nicht“, sagt eine Verkäuferin. Bei den Wahlen hatte er hier nicht viel gerissen. Hillary Clinton holte doppelt so viele Stimmen.

Seine Weihnachtsferien verbrachte Obama stets auf Oahu. Im Strandlokal Duke’s am Waikiki war er Stammgast. „Wir haben ihn immer dort hinten platziert“, sagt Kellner Adrian. In der ersten Reihe am Strand hätte er ja keine Sekunde Ruhe gehabt. Da sitzen spätnachmittags Touristen bei bunten Cocktails. Um Thanksgiving herum wurde der Ex-Präsident, Liebhaber japanischen Essens, wieder gesehen in Honolulu – in „Mitch’s Sushi Bar“.

Dass Oahu so beliebt bei Touristen ist, gefällt nicht allen Einheimischen. Die Zeiten seien schwierig, seufzt Kapaliku, ein Student, der nebenbei als Museumsführer arbeitet, um sich die Ausbildung leisten zu können. „Wer studiert, wohnt bei den Eltern“, sagt er. Eine eigene Wohnung wäre viel zu teuer. In Honolulu seien die Preise fast so hoch wie in New York.

Kauai: Viel Platz für Mark Zuckerberg

Naturbelassen: Wilde Küste auf Kauai
Naturbelassen: Wilde Küste auf Kauai
© Hella Kaiser

40 Minuten dauert der Flug von Oahu nach Kauai. Dann plumpst man in eine bergige, grüne, stille Welt. Das Eiland ist größer als Oahu, hat aber nur rund 64 000 Einwohner. Lihue, die kleine Inselhauptstadt, lag früher inmitten von Zuckerrohrplantagen. Heute sind fast alle aufgelassen. Der Ort ist ziemlich verschlafen. Kein Taxi weit und breit, das einen zum Hotel bringen könnte. „Nehmen Sie doch den Bus“, rät man im Museum. Der mit der Nummer 400 sei der richtige.

Auf einer Grünfläche vor dem monumentalen Verwaltungsgebäude campieren dutzende Menschen. „Obdachlose“, sagt Judy. Sie sitzt an der Bushaltestelle und feilt sich die Nägel. „Es gibt viele hier, die keine Wohnung haben“, erklärt sie schulterzuckend. Bekommen sie keine Unterstützung? Judy schüttelt den Kopf. Hawaii hat die höchste Obdachlosenquote pro Kopf aller US-Bundesstaaten. „Wenn du kein Dach über dem Kopf hast, ist es in Hawaii noch am angenehmsten. Hier wird es ja nie kalt“, sagt sie. Die Durchschnittstemperatur auf Kauai beträgt 23 Grad.

Wo bleibt der Bus? „Der 400er kommt immer zu spät“, sagt Judy. Es gibt keinen Fahrplan. Wer auf Kauai kein Auto hat, braucht Zeit. Judy pinselt jetzt knallroten Lack auf ihre Fingernägel. Als der 400er Bus kommt, steigt sie nicht ein. Sie hat gar nicht auf ihn gewartet.

Aloha ist ein Gruß voller Liebe

Auf dem Platz von Lihue stolzieren Hühner und picken mal hier, mal da. Wo die alle herkommen, fragt man sich. Es gibt verschiedene Theorien. Eine lautet, dass Hurrikan „Iwa“ 1982 die Ursache war. Der zerstörte auch Hühnerfarmen, und niemand hätte sich danach um die überlebenden Tiere gekümmert. Seither vermehren sie sich. „Auf Kauai gibt es keine Mangusten, die sie fressen würden“, sagt der Busfahrer und macht einen Bogen um den Hahn, der langsam über die Straße schreitet. „Mittlerweile kommen 13 Hühner auf einen Einwohner“, schätzt er.

Schmuck. 1881 wurde die deutsche Kirche in Lihue auf Kauai gebaut.
Schmuck. 1881 wurde die deutsche Kirche in Lihue auf Kauai gebaut.
© Hella Kaiser

Zehn Jahre später der nächste verheerende Hurrikan, „Inki“. Der Sturm zerstörte ein ganzes Luxusresort, in dem schon Elvis residierte. Als Inki über Kauai fegte, drehte Steven Spielberg an anderer Stelle der Insel gerade „Jurassic Park“. Fast jede Palme in der Umgebung wurde geköpft, das Filmteam war verängstigt. „Wir haben keine Straßen mehr, kein Essen und wenig Wasser. Aber wir haben Aloha“, erinnerte sich später die Schauspielerin Ariana Richards. Der polynesische Gruß bedeutet so viel wie „Liebe“.

Die Reichen und Schönen wissen, was sie hier haben

Die ganze Schönheit der Insel sieht man von oben, aus dem Helikopter, schwebend über Canyons, Vulkankrater, Wasserfälle und die zerklüftete Küste von Na Pali. Roger Moore konnte diese Herrlichkeit genießen und bekam noch Geld obendrauf. Im Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ hat er sich, wie viele andere, in die Insel verliebt. Die Reichen und Schönen wissen, was sie an Kauai haben. Zum Beispiel 75 Strände. Doch keiner ist so malerisch und verschwiegen wie der Moloaa Beach. Wochenlang möchte man sich einmieten in eines der reizenden Stelzenhäuser.

Im Zentrum von Lihue. Touristen kommen selten in die Kleinstadt.
Im Zentrum von Lihue. Touristen kommen selten in die Kleinstadt.
© Hella Kaiser

Mit so einer Strandbutze gibt sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nicht ab. Er hat sich an derselben Küste weiter östlich ein riesiges Terrain gesichert. 392 Fußballfelder könnte man darauf anlegen. Was auf dem Gelände vor sich geht, sieht man nicht. Eine 1,80 Meter hohe Mauer aus Natursteinen, „mehr als eine Meile lang“, sagt ein Einheimischer genervt, schützt Zuckerbergs Besitz. Kleine Parzellen auf dem Gelände gehören allerdings noch Hawaiianern, die nun keinen Zugang mehr zu ihnen haben. Ein Rechtsstreit läuft. Seither hat man auf Kauai keine gute Meinung von Zuckerberg.

Maui: Künstler können nicht irren

Vom Gipfel des Vulkans Haleakala auf Maui kann man einen spektakulären Blick genießen.
Vom Gipfel des Vulkans Haleakala auf Maui kann man einen spektakulären Blick genießen.
© imago/Westend61

Überall Ausstellungen, Ateliers, Galerien: Auf Maui gibt es keine nackten Wände. In jedem Restaurant, jeder Taverne, jeder Bar hängt Hochwertiges. Auch deshalb ist Maui so beliebt bei Prominenten wie Clint Eastwood, Cameron Diaz oder Paris Hilton. Touristen fahren dagegen meist zum „Haus der Sonne“. In aller Frühe schlängelt sich täglich eine Karawane aus Bussen und Autos die Serpentinen hinauf über die „Insel der Täler“. Am Gipfel des Vulkans Haleakala, auf 3000 Metern Höhe, steigen alle aus – und warten fröstelnd auf den Tagesanbruch.

Wandern am Vulkan Haleakala im Osten von Maui
Wandern am Vulkan Haleakala im Osten von Maui
© Hella Kaiser

Der Legende nach soll der Halbgott Maui hier einst die Sonne mit einem Lasso eingefangen und ihr das Versprechen abgerungen haben, ihre Bahn über der Insel langsamer zu ziehen. Vielleicht dauert es deshalb so lange, bis sie sich endlich bequemt, aufzustehen. Stunden später strahlt sie warm und zuverlässig über dem Kaanapali-Strand, eine der beiden langen Sandmeilen der Insel. Etliche der Hotels dort stammen aus den 1960er Jahren. Zahlreiche neue Resorts sind dazugekommen, aber auch die sind erstaunlich niedrig. Wer hier einen Strandurlaub bucht, erhält das reizende Städtchen Lahaina praktisch als Zugabe. In die alten Holzhäuser an der Frontstreet sind nette Lokale und Bars eingezogen. Viele haben luftige Terrassen mit Meerblick. Dort, beim „Blue Hawaiian“, kann man dann darüber grübeln, auf welcher der drei Insel man sich niederlassen möchte.

Oder Hawaii einfach weiter testen. Fünf Insel bleiben ja noch.

Reisetipps für Hawaii

Hinkommen

20 Stunden muss man für die Anreise in jedem Fall einplanen. Etwa mit United Airlines ab Frankfurt über San Francisco nach Honolulu. Tickets ab zirka 1000 Euro. Rail-&-Fly-Ticket inklusive. Die alternative Verbindung Berlin-Newark-San Francisco-Honolulu dauert etwa 24 Stunden.

Rumkommen

Dertour bietet eine 13-tägige Rundreise auf Oahu, Kauai, Big Island und Maui an. Pro Person im Doppelzimmer ab 1555 Euro.

Hinzu kommt ein Mietwagen zum Preis ab 708 Euro. dertour.de.

Drei Inseln in zehn Tagen gibt es bei Meiers Weltreisen ab 1355 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Der Mietwagen dazu kostet ab 441 Euro. meiers-weltreisen.de.

Abheben

190 Euro pro Person kostet ein 50-minütiger Helikopterflug auf Kauai. Teuer, aber unvergesslich. Der Blick etwa in den Waimea Canyon und auf die zerklüftete Na Pali Küste ist wunderbar. 

Auskunft

Internet: gohawaii.com/de

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