Die Geschichte Europas in 24 Bieren: Die Untergärigkeit des Abendlandes
Was wir aus dem Gemälden von Adrian Brouwer über das Gesellschaftsleben des 17. Jahrhunderts lernen können? Mika Rissanen und Juha Tahvanainen haben es aufgeschrieben.
Eine nicht unplausibel klingende anthropologische Theorie besagt, dass sich der Jäger und Sammler nur zum Ackerbau hat bekehren lassen, weil das die Grundlage dafür bot, Alkohol herzustellen. Nach der Lektüre von „Die Geschichte Europas in 24 Bieren“ erscheint sie noch plausibler. In seiner humorvollen Chronik versammelt das finnische Autorenduo Mika Rissanen und Juha Tahvanainen zwei Dutzend Anekdoten von den Mönchen im Mittelalter bis zu den Fußballprofis im 21. Jahrhundert und beschreibt, wie Bier das Kulturgeschehen geprägt und begleitet hat.
Von Ale bis Zwickel
Dabei lernen wir nicht nur etwas über diverse Braustile von Ale bis Zwickel, sondern auch, was die Gemälde Adrian Brouwers über das Gesellschaftsleben des 17. Jahrhunderts erzählen, warum Hitler seine Karriere ausgerechnet in Bierkellern startete, und bis heute die geographischen Grenzen zwischen Bier- und Weinregionen mit denen von religiösen deckungsgleich sind. Damit die Lektüre nicht zu trocken wird, gibt es zu jedem Kapitel eine passende Bierempfehlung zum Nachschmecken.
Mika Rissanen und Juha Tahvanainen: "Die Geschichte Europas in 24 Bieren", Eichborn, 352 Seiten, 15 Euro
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