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Eine Tasche von Velt.
© Dan Zoubek

Gallery Weekend: Berliner Designer zeigen auf der Fashion Positions

Das Gallery Weekend entwickelt sich zu einer kleinen Fashion Week. Viele Designer nutzen, dass die Grenzen zwischen Kunst und Mode immer mehr verschwimmen.

Wie eng die Verbindung zwischen Mode und Kunst inzwischen ist, lässt sich sehr schön am T-Shirt mit aufgedrucktem Brusthaar der Designerin Mira von der Osten vom Label Cruba zeigen. „So können Frauen endlich auch mal so richtig Brusthaar tragen“, sagt sie. Sie steht im Atrium der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom unter einem Ölbild des New Yorker Künstlers Mark Milroy, auf dem ein Mann mit nacktem Oberkörper und genau dem Brusthaar zu sehen ist, wie sie es auf ihre Mode übertragen hat. Auch die geblümte Hose, die auf dem Gemälde von zu sehen ist, hängt hier an einer Kleiderstange. Mira von der Osten hat daraus Mode gemacht.

Neben von der Osten haben sich 15 weitere Designer zur Fashion Positions zusammengetan – parallel zur in den Räumen dahinter stattfindenden Paper Positions, einer Kunstmesse für Papierarbeiten. Dabei sind zum Beispiel Rike Feuerstein, mit ihren wunderbaren Filzkappen und Hüten, das Schuh- und Taschenlabel Velt, Isabell Vollrath, die aufwendige Einzelstücke anfertigt, das Designduo Starstyling, das es geschafft hat, bunt gedruckte Sweatshirts zu einer ganz eigenen Kunstform zu erheben und Esther Perbandt, die oft mit Künstlern zusammenarbeitet und selbst so eine Art Gesamtkunstwerk ist. Organisiert hat die Fashion Positions der Verein Berliner Modedesigner (VBM), der sich erst Ende des vergangenen Jahres gegründet hat und jetzt eigene Format entwickelt, um ihre Arbeit besser sichtbar zu machen.

Bluse von Cruba.
Bluse von Cruba.
© Irina Gavrich

Das Gallery Weekend hat sich für viele Designer und Modelabel zu einer kleinen Fashion Week entwickelt. Das italienische Label Prada lädt zum Cocktail in seinen Shop am Kurfürstendamm, bei Andreas Murkudis steht an diesem Wochenende ein 3-D-Drucker des dänischen Schuhunternehmens Ecco, der Sohlen aus Silikon druckt. Daneben bügelt der Herrenmaßschneider Detlev Diehm die handpikierte Rosshaareinlage für ein Jackett in Form. Geschäfte und Ateliers, wie das von der Textildesignerin Catharina Mende laden zu einem Rundgang ein.

Beim Label Brachmann gibt es Mode für Frauen und Männer.
Beim Label Brachmann gibt es Mode für Frauen und Männer.
© Sebastian Donath

Ganz klar, es geht den Designern darum, direkt mit möglichen Kunden in Kontakt zu treten. „Während des Gallery Weekends sind ja eh so viele Leute in der ganzen Stadt unterwegs, das merke ich auch in meinem Laden in der Auguststraße“, sagt Mira von der Osten. Olaf Kranz vom Label Brachmann und Vorstandsmitglied des VBM hofft, dass durch Veranstaltungen wie die Fashion Positions ein wenig der Wertewandel, der gerade in der Mode stattfindet, unterstützt wird: „Man kann nicht nur Kunst sammeln, sondern auch Mode.“

Fashion Positions, Französische Straße 33a-c in Mitte. Öffnungszeiten: Freitag von 18 bis 22 Uhr, Samstag von 13 bis 20 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

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