Von Otto Waalkes bis Annette Humpe: Zwei Dutzend Kulturschaffende erhalten Bundesverdienstkreuz
Bundespräsident Steinmeier verleiht 29 Künstlern und Kulturschaffenden das Bundesverdienstkreuz. Mit dabei sind Otto Waalkes, Annette Humpe und Jim Rakete.
Bei einer früheren Verleihung eines Landesordens hatte Otto Waalkes noch Angst, dass er das Schmuckstück nicht behalten darf, weil es ja nur „verliehen“ werde. Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihn aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande auszeichnet, bringt er schon Erfahrung mit und weiß, dass er sich den Orden auf Dauer umhängen darf. Als „leibhaftiges Stück humoristischen Kulturguts“ wird der gebürtige Ostfriese geehrt, weil er sich in den letzten 50 Jahren als Komiker, Musiker, Maler, Autor, Schauspieler und Filmproduzent ein Millionenpublikum erblödelt hat und Menschen aller Alters- und Bildungsstufen zum Lachen bringt.
"Kultur verbindet"
Unter dem Motto „Kultur verbindet“ will der Bundespräsident am Dienstag 29 Bürger im Schloss Bellevue auszeichnen, 13 Frauen und 16 Männer, die aus Deutschland, Frankreich, Israel, der Schweiz und den USA kommen. Allen gemeinsam ist, dass sie sich durch außerordentliche künstlerische Leistungen verdient gemacht haben. Mit dabei ist auch Annette Humpe, weil sie in Musikprojekten wie Ideal und Ich + Ich die deutsche Sprache besonders originell mit Punk oder Soul kombiniert hat. Inzwischen gehörten die unkonventionellen Texte von einst zum Kanon im Deutschunterricht und verbänden Jung und Alt, heißt es in der Begründung für die Ehrung der Produzentin und Komponistin.
Jim Rakete, Thomas Ostermeier & Wolfgang Tillmans
Als unbestechlicher Beobachter des Zeitgeschehens bekommt Rainald Goetze den Verdienstorden, als eine der markantesten deutschen Filmstimmen, die unter anderem Robert de Niro synchronisiert, gehört Christian Brückner zu den Erwählten. Aus Berlin sind ferner dabei Jim Rakete, weil er der Porträtfotografie in der Bundesrepublik ganz neue Perspektiven verliehen habe und seit 40 Jahren dafür sorge, dass der Mensch nicht zum Rohmaterial werde, sondern im Bild unverwechselbar erscheine, außerdem die amerikanische Jazz- und Opernsängerin Jocelyn B. Smith, weil sie seit jeher ihr musikalisches Wissen mit sozialem Engagement verknüpfe, der künstlerische Leiter der Schaubühne am Lehniner Platz, Thomas Ostermeier, als Gesicht des deutschen Theaters, und Wolfgang Tillmans, der als „homo democraticus“ künstlerischen Erfolg mit staatsbürgerlicher Verantwortung in hervorragender Weise vereine.
Katja Urbatsch, die sich mit ihrer Initiative „Arbeiterkind.de“ für Bildungsgerechtigkeit engagiert, die Bratschistin Tabea Zimmermann, die den künstlerischen Nachwuchs fördert und die Gründerin des Vereins „Tänzer ohne Grenzen“, Choreographin und Tanzpädagogin Be van Vark, sowie der in vielfältiger Hinsicht für andere Künstler engagierte Frank Michael Zeidler aus Potsdam zählen ebenfalls zu dem Kreis, auf den auch das Motto des Einheitsfestes „Nur mit Euch“ passen würde.
Aus Los Angeles ist der Filmkomponist Hans Zimmer unter den Geehrten, aus Köln die Übersetzerin Larissa Bender, aus dem Saarland Spitzenkoch Christian Bau und aus Markkleeberg der Wegbereiter der „Neuen Leipziger Schule“, Neo Rauch.
Seit der damalige Bundespräsident Theodor Heuss den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1951 gestiftet hat, wurde er 257.000 Mal in acht Stufen verliehen.
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