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Anzeigetafel kündigt Verspätungen bei der Bahn an.
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Update

Nach GDL-Warnstreik: Zugverkehr weitgehend normalisiert

Nach dem bundesweiten Bahnstreik am Montagabend läuft der Zugverkehr in Deutschland wieder in gewohnten Bahnen. Auch in Berlin rollen die Züge normal, das große Chaos blieb aus.

Nach dem bundesweiten Lokführer-Warnstreik am Montagabend hat sich die Verkehrslage bei der Bahn am Dienstag weitgehend normalisiert. Nur vereinzelt komme es im Nah- und im Fernverkehr noch zu geringfügigen Verspätungen, teilte die Bahn am Morgen mit. Zehntausende Pendler und Fernreisende, aber auch der Güterverkehr, in ganz Deutschland waren von dem dreistündigen Ausstand betroffen. Nach Angaben eines Bahnsprecher in Düsseldorf sei es eine große Herausforderung gewesen, die Züge alle dorthin zu bringen, wo sie nach dem Fahrplan sein müssten.

S-Bahn, Regional- und Fernverkehr betroffen

Von dem Warnstreik betroffen waren S-Bahn, Regional- und Fernverkehr sowie der Güterzugverkehr. Besonders die Fernreisenden hatten unter den Einschränkungen zu leiden, zumal sie auf andere Verkehrsmittel nur schwer oder gar nicht ausweichen konnten. Im innerstädtischen Verkehr in der Hauptstadt blieb das befürchtete große Chaos aber aus: Nicht alle Räder standen still, und es gab als Ersatz die Busse, Trams und U-Bahnen der BVG.

Auf den großen Stationen wie Hauptbahnhof und Zoologischer Garten war der Streik schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn um 18 Uhr zu spüren. Die S-Bahn zog vorsorglich erste Züge aus dem Verkehr und ließ sie auf Abstellgleise fahren, um nach dem Streik halbwegs problemlos mit dem regulären Fahrbetrieb beginnen zu können.

Verwirrung bei unwissenden Fahrgästen

Anfangs war das Bild, das sich in den Bahnhöfen bot, noch recht widersprüchlich: Am Bahnhof Zoo stoppte ein Regionalzug nach Strausberg kurz nach 18 Uhr und die Passagiere mussten aussteigen, während eine S-Bahn zur selben Zeit zum Westkreuz weiterfuhr. Viele Bahnkunden hatten von dem Streik offensichtlich nichts mitbekommen und standen ratlos auf den Bahnsteigen herum, als es plötzlich nicht mehr weiterging. Einige wollten zwar davon gehört haben, aber auch, dass nur der Güterverkehr bestreikt werde.

Die wartenden Passagiere reagierten recht unterschiedlich. „Relativ wenig Verständnis für den Streik“ bekannte ein 36-jähriger S-Bahn-Nutzer aus Schöneberg. Die GDL sei egoistischer als andere Gewerkschaften, beklagte er sich. Eine 32-jährige Pendlerin aus Frankfurt (Oder) zeigte Verständnis, obwohl es jetzt für sie sehr nervig sei.

Auswirkungen vor allem im Fernverkehr spürbar

Komplett brach der Verkehr in der Stadt aber zu keinem Zeitpunkt des dreistündigen Warnstreiks zusammen. Probleme habe es besonders zu Beginn des Streiks gegeben, hieß es bei der S-Bahn gegen 20 Uhr. Auf einigen Strecken, so auf der S1, S25 und S7, fuhren relativ viele Züge, wenn auch unregelmäßig. Wenig Verkehr war auf der Ringbahn, und auf sechs Linien ruhte der Verkehr komplett. Viele Fahrgäste waren auf die BVG ausgewichen, aber nicht so stark, dass die dadurch Probleme bekommen hätte. „Straßenbahn- und U-Bahnverkehr reibungslos, alle sind mitgekommen“, hieß es. Bei den Bussen gab’s immerhin 100 Prozent Auslastung und ein paar kleinere Verspätungen, das war’s.

Bei den Fernreisenden war die Stimmung zuletzt nicht mehr so gut: Wartezeiten von zwei, drei Stunden waren zu erdulden, am Hauptbahnhof machten sich gegen 20 Uhr die ersten auf, um sich Hotelzimmer zu suchen. Denn es war bereits absehbar, dass sich der Verkehr nach dem Streikende nur langsam normalisieren würde. (Tsp/dpa)

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