zum Hauptinhalt
Kurz vor 18 Uhr drängten sich noch die Fahrgäste an den Bahnsteigen - danach fielen viele S-Bahnen aus.
© dpa

Behinderungen in Berlin: Streik vorbei - S-Bahn-Züge rollen wieder

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist beendet. Betroffen war der gesamte Bahnverkehr - in Berlin fielen viele S-Bahnen aus. Besonders eng wurde es am Hauptbahnhof. Unser Live-Blog zum Nachlesen.

Der bundesweite Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Montagabend neben dem Güter auch den Personenverkehr - also sowohl S-Bahn als auch Regional- und Fernverkehr - in Berlin behindert. Die Gewerkschaft hatte umfassend zum Streik aufgerufen. Lesen Sie die Ereignisse im Live-Blog nach.

21.15 Uhr: Offiziell ist der Streik vorbei, aber am Hauptbahnhof ist jetzt und auch in den nächsten Minuten kein Zug in Sicht. Es dauert eben alles, bis es wieder läuft. So klingt es kurz danach auch aus den Lautsprechern. Es komme weiterhin zu Verspätungen, man möge bitte auf die Durchsagen achten. Die S-Bahn fährt zu diesem Zeitpunkt schon wieder halbwegs regelmäßig. Als erste Regionalbahn rollt viertel nach neun der Zug nach Dessau ein. Sehr verspätet zwar, aber er ist da. Na dann: Gute Fahrt!

20.40 Uhr: Der Fern- und Regionalzugverkehr ist am Hauptbahnhof offenbar weitgehend zum Erliegen gekommen. Manche Fahrgäste warten hier seit zwei Stunden, die ersten denken daran, sich ein Hotel zu suchen. S-Bahnen kommen dann und wann vorbei.

20.15 Uhr: Bei der BVG verursachte der Bahnstreik keine nennenswerte Probleme. Bei Straßenbahnen und U-Bahnen lief alles reibungslos, mehr Fahrgäste als sonst, das schon, aber kein großes Gedränge, alle seien mitgekommen, die mitwollten. Bei den Bussen gab es allerdings eine Auslastung von 100 Prozent, es kam zu kleineren Verspätungen, aber auch da kam mit, wer wollte.

20.00 Uhr: "Unsere Fahrgäste leiden", hieß es bei der S-Bahn. Besonders am Anfang des Streiks sei kaum noch etwas gelaufen, allmählich habe sich das Zugangebot auf einigen Strecken verbessert, so auf der S1, S25 und S7, wo relativ viele Züge fahren, wenn auch unregelmäßig und verspätet. Wenig Verkehr gebe es dagegen auf der Ringbahn, und auf sechs Linien ruhe der Verkehr komplett. Man versuche, besonders die Außenbezirke zu bedienen, was nur vereinzelt gelinge. Nicht überall sei Überholen von stehenden Zügen oder deren Wegschleppen möglich.

19.40 Uhr: Kommt der Zug, kommt er nicht? Schwer zu sagen am Hauptbahnhof. Bei der S-Bahn dann und wann, so alle sieben bis zehn Minuten. Auch Personenzüge dann und wann, aber verspätet oder gar nicht. Also insgesamt kein kompletter Stillstand des Bahnverkehrs.

Bahnstreik: Es kam zu erheblichen Ausfällen bei der Berliner S-Bahn.
Bahnstreik: Es kam zu erheblichen Ausfällen bei der Berliner S-Bahn.
© dpa

Wer allerdings ins Umland musste und dafür nur einen ganz bestimmten Zug zur Verfügung hatte, war arm dran. Wie eine ältere Frau, die schon 45 Minuten vergeblich wartete und alles unmöglich fand: Den Streik, die mangelhafte Kommunikation, das lange Warten. Hatte es anfangs nicht geheißen, nur der Güterverkehr werde bestreikt? Hatte sie so gehört.

Hochkonjunktur also nicht auf dem Bahnsteig, aber an den Info- und Verkaufsschaltern. Warten, Warten, warten auch hier.

19.00 Uhr: Durchsagen zum Streik, die gibt es mittlerweile am Bahnhof Zoo, aber wie lange der dauern soll, das wird dabei verschwiegen. Es gibt Hinweise auf Züge, die dann nicht kommen. Eine S- und eine rote Regionalbahn stehen abgeschlossen auf ihren Gleisen, immerhin: Die Privatbahn Odeg lässt ihre Züge rollen, ist vom Streik nicht betroffen.

Einem amerikanischen Paar, die nach Schönefeld wollen, hilft das wenig: Sie müssen das teure Taxi nehmen. Mittlerweile ist die Bahn auch durch Mitarbeiter auf den Bahnsteigen präsent. Die werden wegen der Zugausfälle häufig beschimpft, obwohl sie gar nichts dafür können.

18.50 Uhr: Am Anhalter Bahnhof versuchen die Passagiere auf Busse umzusteigen - doch auch an den Bushaltestellen leuchtet bei einigen Fahrten ein "departure is cancelled" auf.

18.30 Uhr: Nichts geht mehr auf dem Hauptbahnhof. "Nutzen Sie die BVG", wird auch hier auf den Anzeigetafeln geraten. Die Bahnsteige für die Regional- und Fernbahnen sind überfüllt, viele haben auch hier vom Streik im Laufe des Tages nichts mitbekommen.

Das Bild vom Streik bleibt uneinheitlich. Ab und zu kommen S-Bahnen, wenn auch verspätet. Ein ICE ist ausgefallen. Und auch die Reaktionen bleiben gespalten: "Relativ wenig Verständnis für den Streik", bekennt ein 36-jähriger S-Bahn-Nutzer aus Schöneberg und beklagt, das die Eisenbahner-Gewerkschaft GDL nach seiner Ansicht egoistischer sei als andere. Eine 32-jährige Pendlerin nach Frankfurt (Oder) zeigt dagegen Verständnis, auch wenn es für sie jetzt nervig sei.

18.20 Uhr: Auf dem S-Bahnhof Potsdamer Platz viele Wartende, die sich durch den Hinweis "Unregelmäßiger Zugverkehr" nicht stören lassen. Kein Wunder: Die nächsten Züge werden ja weiter angekündigt. Wer trotzdem auf die U-Bahn wechselte, etwa Richtung Zehlendorf, konnte sich freuen: Mehr los in den Waggons, aber keineswegs überfüllt.

18.10 Uhr: Der Streik hat vor wenigen Minuten begonnen, anfangs ist das Bild auf dem Bahnhof Zoo aber noch widersprüchlich. Ein Regionalzug nach Strausberg stoppte, die Passagiere mussten aussteigen. Eine S-Bahn nach Westkreuz fuhr um 18 Uhr aber noch durch. Und wenig später rauschten zwei ICS-Züge durch. Viele Bahnkunden hatten von dem Streik offenbar nichts mitbekommen, kauften auch nach 18 Uhr noch fleißig Fahrkarten, die sie aber nicht mehr nutzen konnten. Erst um 18.11 Uhr kam über die Lautsprecher des Bahnhofs Zoo die Durchsage, dass der Verkehr unterbrochen sei und man die BVG nutzen solle. Schlagartig leerten sich die Bahnsteige, füllten sich aber rasch wieder mit neuen Unwissenden. Die Bahnpolizisten wurden zu gefragten Auskunftspersonen. Von der Bahn selbst war kein Personal zu sehen.

In den Zügen hatte es über den nahenden Streik kurz vor 18 Uhr keine Ansagen gegeben, nur ein lapidares "Dieser Zug endet hier". Nur auf den Hinweistafeln im Bahnhof wurde auf den Streik hingewiesen.

18.00 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat offiziell begonnen.

17.40 Uhr: Schon vor seinem offiziellen Beginn um 18 Uhr machte sich der Streik bemerkbar: Die S-Bahn ließ Züge schon vorsorglich in die Abstellanlagen fahren, um die Strecken freizubekommen und am Dienstag wieder problemlos mit dem regulären Fahrbetrieb beginnen zu können.

17.50 Uhr: Der Streikbeginn steht kurz bevor. Informieren sich sich hier über die Hintergründe zum Streik - und wie Sie in Berlin trotzdem ans Ziel kommen.

Aktuelle Fahrplaninformationen gibt es telefonisch unter der allgemeinen Servicenummer der Deutschen Bahn 0180 699 66 33 (20 Cent je Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk maximal 60 Cent/Anruf). Details sind auch unter www.bahn.de/aktuell, m.bahn.de und auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erhältlich.

Zur Startseite