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Teilnehmerinnen des Zuges des Liebe.
© Kai-Uwe Heinrich

Techno-Parade: "Zug der Liebe" sammelt Geld per Crowdfunding

Auf der Plattform Startnext bittet der Veranstalter des "Zuges der Liebe" um finanzielle Unterstützung. Sponsoren lehnen sie kategorisch ab.

Geht es nach den Veranstaltern, dann rollt auch auch in diesem Jahr wieder ein Zug der Liebe durch die Stadt: Am 30. Juli soll die – als Demonstration angemeldete – Techno-Parade stattfinden. Ob es in zwei Monaten aber tatsächlich wieder zum politischen Mega-Rave kommt, entscheiden letztendlich die Teilnehmer: Denn weil Geld aus Werbung oder von Sponsoren kategorisch abgelehnt wird, sollen Raver und Aktivisten den Zug der Liebe jetzt mit Spenden erst ermöglichen.

„Laut Polizeiangaben waren im letzten Jahr rund 50 000 Menschen dabei und davon gehen wir auch dieses Jahr wieder aus”, sagt Mitorganisator Martin Hüttmann. „Wenn jeder Teilnehmer einen Euro spendet, wäre die Parade gesichert.” Denn maximal 55 000 Euro wollen die Veranstalter binnen eines Monats für das Projekt zusammen bekommen, dafür haben sie jetzt eine Crowdfunding-Kampagne beim Internetportal startnext.com gestartet. Knapp 2000 Euro sind in den ersten zwei Tagen schon zusammen gekommen. Man habe sich daher ein Limit von mindestens 15 000 Euro gesetzt, die gesammelt werden müssen, sagt Hüttmanns Partner Jens Schwan. „Davon können wir dann Gema-Gebühren und Versicherungen bezahlen, alles was darüber hinaus stecken wir in die Technik, Miete und Dekoration der 15 Umzugswagen.” Wie sich die Kosten im einzelnen zusammensetzen und wohin die Spenden genau fließen, wollen sie komplett transparent und öffentlich machen. In Zukunft wird außerdem ein neugegründeter Verein für die Organisation der Demonstration zuständig sein.

Strecke wurde noch nicht offiziell bestätigt

Zusammen mit anderen Kulturschaffenden hatten Hüttmann und Schwan den Zug der Liebe im vergangenen Jahr gegründet – als „Demonstration für mehr Mitgefühl und Toleranz“. Damals hatten sich die Veranstalter aber noch ordentlich verkalkuliert: Für 15 000 angemeldete Teilnehmer waren zehn Wagen geplant – es tanzten und demonstrierten laut Schätzungen der Polizei mehr als dreimal so viele auf den Straßen rund um den Alexanderplatz. Um die Situation etwas zu entspannen, soll es in diesem Jahr mehr Wagen geben. Auch die Strecke soll deutlich kürzer werden: „Wir wollen am Kino International an der Karl-Marx-Allee starten und dann über die Holzmarktstraße weiter bis nach Treptow vor das Arena-Gelände“, sagt Schwan. Ganz sicher sei das aber noch nicht, denn bisher ist nur die Demonstration angemeldet, die Strecke wurde aber noch nicht offiziell bestätigt.

Neben Berliner Gruppen sollen in diesem Jahr übrigens auch erstmals Wagen aus anderen Städten an der Parade teilnehmen. Anreisen brauchen diese aber nur, wenn in den nächsten 30 Tagen wirklich genug Geld gesammelt wird. Sonst wird es dieses Jahr keinen Zug der Liebe geben, dass machten die Veranstalter unmissverständlich klar.

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