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Die Gewalttaten von Rechtsextremisten nehmen zu.
© picture alliance / dpa

Rechtsextremismus in Berlin und Brandenburg: Zahl der Gewaltdelikte gestiegen

Die Eindrücke der letzten Wochen täuschen nicht: Rechtsextremisten in Berlin und Brandenburg haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wesentlich mehr Gewalttaten verübt als im Vorjahr.

Berliner Vorfälle

Die Polizei registrierte 64 Gewaltdelikte von rechts – ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 55 Delikte gewesen waren.

In zehn Fällen waren Flüchtlinge oder ihre Unterstützer die Opfer, 2014 waren es nur fünf gewesen. Bei weiteren 43 Gewalttaten wurden Migranten zum Ziel von Rechtsextremisten. Neben den Gewaltdelikten summiert die Polizei unter „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“ auch Propaganda- und sonstige Delikte wie Beleidigungen. Diese Gesamtzahl rechter Straftaten sank leicht – von 760 Delikten im ersten Halbjahr 2014 auf bislang 697 Delikte in 2015.

Flüchtlinge im Visier

Trotzdem ist bei den Straftaten gegen Flüchtlinge ein riesiger Sprung von 57 Prozent auf jetzt 121 Delikte festzustellen, die Zahl der Straftaten gegen Flüchtlingsheime und ihre Bewohner stieg 2015 um 21 Prozent auf bislang 17. Immerhin sank die Zahl der antisemitisch motivierten Delikte um 25 Prozent.

Brandenburgs Zahlen

Im Nachbarland Brandenburg wurden 2014 insgesamt 73 Gewaltdelikte von rechts gezählt – Höchstwert seit 2007. Eine Trendaussage für 2015 konnte das Innenministerium in Potsdam am Dienstag noch nicht treffen. Nach Angaben der Beratungsstelle Opferperspektive, die auch Bedrohungen von rechts als Angriffe zählt, wurden aber bis Ende Juli schon 88 Vorfälle registriert – im ganzen Jahr 2014 waren es nach Zählung der Beratungsstelle 92.

Mehr als die Hälfte der Angriffe sei demnach rassistisch motiviert gewesen. Inklusive der Brandstiftung in Nauen wurden dieses Jahr offiziell 24 Straftaten gegen Heime gezählt – zehn davon in den Monaten Juli und August. Im ganzen Vorjahr waren es in Brandenburg insgesamt 14 Übergriffe.

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