Rede vor Unternehmern: Wowereit für "bescheidene" Olympische Spiele
Klaus Wowereit hält Olympia für eine gute Chance, nachhaltige und bescheidene Spiele zu machen. In einer Rede vor Unternehmern kündigte er außerdem ein, sich weiterhin einmischen zu wollen.
Berlins noch Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will mit einem Spar-Konzept in die Olympiabewerbung gehen. Auf einer Rede vor Unternehmern am Samstagabend kündigte er zudem an, sich weiterhin einmischen zu wollen.
"Für uns wäre Olympia eine gute Chance, nachhaltige Spiele, bescheidene Spiele, zu machen", sagte Wowereit in einer Rede vor mehr als 1000 geladenen Gästen des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI). "Man kann sich immer beklagen, dass Olympische Spiele in nicht-demokratischen Staaten wie Russland gemacht werden. Dann muss man auch erlauben, dass sie in Demokratien gemacht werden", fügte Wowereit hinzu. Er verwies auf die Spiele von London 2012, wo es anfangs auch viel Skepsis gegeben habe. Die seien am Ende vor allem auch wegen der Paralympischen Spiele ein voller Erfolg geworden.
"Ich bin jetzt in einer Situation, in der ich kluge Ratschläge geben kann"
Am Montag, den 1. September, will Wowereit gemeinsam mit Innen- und Sportsenator Frank Henkel (CDU) das Bewerberkonzept Berlins offiziell vorstellen. Die Stadt konkurriert in der ersten Bewerbungsphase mit Hamburg.
Wowereit präsentierte sich auf dem Sommerfest im Garten des Kronprinzenpalais' in Berlin Mitte krawattenlos und aufgeräumt. Anfang der Woche hatte er nach nunmehr 13 Jahren im Amt seinen Rücktritt zum 11. Dezember angekündigt. "Ich bin jetzt in einer Situation, in der ich kluge Ratschläge geben kann. Und das mache ich jetzt auch", rief er - und erntete Applaus. "Das mache ich jetzt auch!", wiederholte er. "Die Vorschläge muss ich ja nicht mehr umsetzen."
"Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen"
Er würdigte - nicht ganz Ernst gemeint-, dass der altehrwürdige VBKI sein Sommerfest, hier, an der Straße unter den Linden, also im Osten der Stadt, veranstalte. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung. "Jetzt ist es wirklich eine Stadt." Er bedankte sich bei den Unternehmern, sie hätten einen maßgeblichen Anteil daran, dass Berlins Konjunkturdaten nun besser sind. "Aber der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen".