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Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki soll neuer Erzbischof von Köln werden.
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Berliner Kardinal: Woelki soll Erzbischof von Köln werden

Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki wird offenbar neuer Erzbischof von Köln. Er galt seit jeher als ein Favorit.

Am Mittwoch verdichteten sich Gerüchte, wonach der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki auf den Bischofsstuhl nach Köln wechselt. Eine offizielle Bestätigung gab es aber weder aus Köln, noch aus Berlin. „Papst Franziskus wird bekannt geben, wer neuer Erzbischof in Köln wird. Davor möchte ich mich nicht dazu äußern“, sagte Stefan Förner, der Sprecher des Berliner Erzbistums. Kirchenkreise erwarten eine Ernennung bereits an diesem Freitag.

Der Kölner Bischofssitz ist seit Ende Februar vakant. Kardinal Joachim Meisner, der das Bistum 25 Jahre leitete, hat sein Amt aus Altersgründen mit 80 Jahren abgegeben. Der 57-jährige Kardinal Woelki galt seitdem als einer der Favoriten für seine Nachfolge.

Woelki stammt aus Köln, war dort zwölf Jahre lang Weihbischof und enger Vertrauter von Kardinal Meisner. 2011 hatte ihn Papst Benedikt XVI. an die Spitze des Berliner Erzbistums berufen. Kurze Zeit später ernannte er ihn zum Kardinal. Woelki ist einer von drei Kardinälen in Deutschland und einer der jüngsten Kardinäle weltweit. Woelki kommt mit seiner authentischen Art und seinem Engagement für sozial Benachteiligte bei den Berlinern gut an. Energisch hat er Reformen innerhalb der Kirche angestoßen - wofür er allerdings auch viel kritisiert wurde. Vor einer Woche stellte das Bistum Pläne für den Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale vor, den er persönlich mit einem Architekturwettbewerb angestoßen hat.

Auf die Frage, ob er gerne nach Köln zurückgehen würde, äußerte sich Woelki zurückhaltend. Aus seinem Umfeld war zu hören, dass er lieber in Berlin bleiben würde. Von Kardinal Meisner und dessen Kölner Seilschaften hat sich Woelki emanzipiert. Spätestens durch seine behutsam liberalen Äußerungen zu homosexuellen Partnerschaften oder zu wiederverheirateten Geschiedenen hat sich das Verhältnis abgekühlt. Woelki steht für einen moderaten Reformkurs innerhalb der Kirche wie ihn auch Papst Franziskus vertritt.

Das Kölner Erzbistum ist eines der reichsten Bistümer weltweit und das mächtigste Bistum in Deutschland. Einen größeren Karriereschritt könnte es kaum geben. Auch schon deshalb wird Woelki den Ruf nach Köln annehmen. Bei der Wahl eines Bischofs erstellen das Domkapitel, der Nuntius und die römische Bischofskongregation Listen mit Wunschkandidaten. Der Papst stellt daraus eine Liste mit drei Favoriten zusammen - wobei er natürlich auch seine eigenen Wunschkandidaten berücksichtigt. Aus der Liste des Papstes wählt schließlich das Domkapitel den neuen Mann.

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger aus Kirchenkreisen erfahren haben will, gehörte Woelki nicht zu den bevorzugten Kandidaten des Domkapitels. Das 15-köpfige Gremium soll den Dresdner Bischof Heiner Koch, den Trierer Bischof Stephan Ackermann oder den jetzigen Bistumsverwalter Stefan Heße vorgeschlagen haben. Eben jener Dresdner Bischof Heiner Koch wird nun als ein aussichtsreicher Anwärter auf den Berliner Bistumssitz gehandelt.

Claudia Keller

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