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Auch im Volkspark Hasenheide versammeln sich regelmäßig viele Menschen trotz Corona.
© Christoph Soeder/ dpa

Corona-Vorsorgemaßnahmen der Berliner Polizei: „Wir räumen überfüllte Parks jetzt generell in der Nacht – auch ohne Party“

In der Nacht zu Sonntag räumte die Polizei den James-Simon-Park in Mitte, wo sich Tausend Leute versammelt hatten. Es sei jedoch keine richtige Party gewesen.

Regelmäßig gab es in den vergangenen Wochen Meldungen über illegale Raves in Berliner Parkanlagen, die von der Polizei geräumt wurden - ob in der Hasenheide, im Treptower Park oder in den Außenbezirken. Auch in der Nacht zu Sonntag lösten Beamte eine größere Ansammlung von Menschen auf, diesmal in Mitte.

Im James-Simon-Park nahe der Spree sollen sich an die tausend Menschen versammelt haben, Anwohner beklagten sich über Lärm und laute Musik. „Als Party würden wir das aber nicht bezeichnen, weil es keinen organisierten Rahmen gab“, sagte ein Sprecher der Polizei dem Tagesspiegel am Sonntagnachmittag. Es sei eher ein zufälliges Zusammenkommen vieler verschiedener Leute gewesen.

Auch gebe es bisher keine Berichte über Verstöße der Anwesenden gegen die Corona-Maßnahmen, oder, dass sich jemand den polizeilichen Maßnahmen widersetzt hätte.

Wegen des warmen Wetters halten sich mehr Menschen im Park auf

Im nicht weit entfernt gelegenen Volkspark am Weinberg habe es in der Nacht einen ähnlichen Einsatz gegeben. „Wir räumen überfüllte Parks jetzt generell in der Nacht“, sagte der Polizeisprecher – aus Sorge vor Verstößen gegen die Corona-Verordnung. Das gelte auch, wenn die Menschen nur in kleinen Gruppen auf Decken herumsitzen oder -stehen.

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Dass es in letzter Zeit vermehrt zu solchen Einsätzen gekommen sei, habe wohl mit dem warmen Wetter zu tun - da seien die Parks auch in den vergangenen Jahren nachts gefüllt gewesen.

Bezirke könnten Flächen für legale Veranstaltungen stellen

Doch auch, wenn es jetzt etwas kühler wird, ist wohl nicht damit zu rechnen, dass sich keine größeren Gruppen von jungen Leuten mehr in den Parks versammeln, egal, ob zum gemeinsamen Bier trinken auf der Decke oder wirklich zum Raven. Noch immer haben die Innenräume der Clubs geschlossen, richtige Konzepte für Open-Air-Partys haben nur wenige von ihnen – und die kosten meist viel Eintritt, sind schnell ausverkauft oder exklusiv und gehen nur bis 22 Uhr.

Politiker und Vertreter der Clubszene hatten deshalb bereits vor Wochen gefordert, dass die Bezirke Freiflächen für legale Partys zur Verfügung stellen sollten. Auch eine Mehrheit der Berliner befürwortet das.

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