Trockenheit in Brandenburg: Wieder mehr Wasser in der Oder – aber zu wenig in der Spree
Das Landesumweltamt meldet Entspannung im Osten des Landes. Südbrandenburg leidet weiter unter Wassermangel – mit entsprechenden Folgen.
Die Oder in Brandenburg führt nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) wieder mehr Wasser. Der Pegel des Flusses sei innerhalb von zwei Wochen um über zwei Meter angestiegen, wie die Behörde am Samstag mitteilte.
So betrug der Wasserstand der Oder in Frankfurt (Oder) am Samstagvormittag 3,16 Meter. Vor etwa zwei Wochen hatte er noch bei etwa 1,84 Meter gelegen. In den vergangenen Tagen hatte es vor allem in Südpolen stark geregnet.
Dagegen bleibt die Wassersituation in Südbrandenburg weiterhin angespannt. Der Pegelstand der Spree liegt den Angaben zufolge weiterhin auf gleichmäßig niedrigem Niveau. Seit etwa zwei Wochen bewegt sich der Wasserstand am Unterpegel Leibsch kaum über 3,30 Meter.
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Wegen der extremen Trockenheit und unzureichend gefüllter Speicher erfolgt die Wasserbewirtschaftung im Spreegebiet das dritte Jahr in Folge unter Extrembedingungen. Eine Arbeitsgruppe „Extremsituation“ mit Vertretern aus Berlin, Brandenburg und Sachsen bewertet die Situation regelmäßig neu.
In den Landkreisen Barnim, Dahme-Spree, Spree-Neiße, Elbe-Elster und in der kreisfreien Stadt Cottbus wurde nach Angaben des Umweltministeriums die Entnahme aus den Oberflächengewässern bereits beschränkt. Im Landkreis Uckermark gilt das seit Anfang August 2019.
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Umweltschützer sehen durch die Wasserknappheit und damit steigenden Sulfatwerten in den Gewässern eine Gefahr für das Trinkwasser. Schon jetzt würden die Richtwerte überschritten, hatte es von der Grünen Liga geheißen.
In diesem Jahr seien die im Sulfaterlass festgeschriebenen 280 Milligramm pro Liter an mehr als 37 Tagen überschritten worden. Der Trinkwassergrenzwert für Sulfat liegt nach Angaben des Landesumweltamtes per Verordnung bei 250 Milligramm pro Liter im Reinwasser. (dpa)