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Im April ist fast kein Regen gefallen - obwohl ihn die Natur jetzt besonders dringend bräuchte. Gießen kann Straßenbäume retten.
© picture alliance/dpa

Trockenheit bedroht Stadtgrün: Wie sich Straßenbäume retten lassen - und was das kostet

Viele Berliner wollen Bäumen vor ihrer Tür helfen. Manche überschätzen die Kosten - und einer hat die große Lösung erdacht.

Der letzte größere Regen ist sechs Wochen her, der nächste nicht in Sicht. Viele der gut 430.000 Berliner Straßenbäume werden die nächsten Wochen nur überleben, wenn jemand sie gießt. Bei Neupflanzungen gehört eine dreijährige Pflege zum Vertragspaket, aber spätestens danach beginnt buchstäblich eine Durststrecke, die je nach Standort Jahre oder Jahrzehnte dauern kann.

Die Bezirksämter - und Firmen in deren Auftrag - gießen zwar häufiger als früher, seit der Senat ihr Budget dafür aufgestockt und weiteres Geld in Aussicht gestellt hat. Aber wenn das Wetter so bleibt, kann das kaum reichen, um alle Bäume zu retten.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) berichten von immer mehr Interesse ihrer Kunden an dem Thema. Dabei trifft Hilfsbereitschaft allzu oft auf praktische Probleme und auf Bedenken vor hohen Kosten.

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Einer Kundin aus Zehlendorf, die von den Wasserkosten als "Totschlagargument" aus ihrer Nachbarschaft berichtet, haben die Wasserbetriebe eine Beispielrechnung geschickt: Ein Kubikmeter Trinkwasser - 100 gefüllte große Eimer - kostet 1,81 Euro. Hinzu kommen 2,21 Euro Schmutzwassergebühr, weil das gebrauchte Wasser normalerweise ja im Klärwerk gereinigt werden muss. Allerdings lässt sich die Schmutzwassergebühr sparen, wenn ein Gartenwasserzähler (der offiziell "Privatwasserzähler" heißt), samt separatem Zähler installiert und bei den BWB angemeldet ist. Das ist sowohl für Privatleute als auch für größere Wohnanlagen möglich.

Eine Idee: Baumfreunde-Verein mit Tanktonnen

Die Kosten für den Einbau des separaten Zählers schätzen die Wasserbetriebe auf 100 bis 150 Euro. Hinzu kämen alle sechs Jahre etwa 50 bis 60 Euro für den laut Eichrecht vorgeschriebenen Austausch des Gerätes.

Bei einem - sehr großzügig geschätzten - Jahresbedarf von 2000 Liter Gießwasser pro Baum werden also Wasserkosten von gut acht Euro oder knapp vier Euro (mit Gartenwasserzähler) fällig. "Die Kosten werden oft gnadenlos überschätzt", heißt es bei den Wasserbetrieben.

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Wie sehr das Thema die Berliner beschäftigt, zeigen teils ausgefeilte Konzepte. Ein BWB-Kunde schlägt vor, einen gemeinnützigen Verein "mit griffigem Titel und Logo" zu gründen. Dieser soll einen - im Wesentlichen aus Tanks z.B. auf Basis von Mülltonnen bestehenden - Gerätepark unterhalten und ein Fahrzeug, mit dem die Tanks zu den Einsatzorten gebracht werden können.

Wasserspender könne jeder mit ebenerdig zugänglichem Anschluss sein, die Unfallversicherung könne das Land übernehmen. Dann müssten noch Abstellplätze für die Gerätschaften gefunden werden sowie Firmen oder Privatleute, die sich um die Wartung kümmern.

Die - ohnehin überschaubaren - Kosten könnten sich weiter senken lassen, wenn die Tanks mit Werbung beklebt und bei der Beschaffung beispielsweise die BSR involviert würden. Bei den Wasserbetrieben heißt es dazu sinngemäß: Tolle Idee, aber beim falschen Adressaten. Allerdings wollen die BWB prüfen, wie sie bei der Umsetzung solcher Ideen helfen können.

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