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Das Tempohome in der Wollenberger Straße in Lichtenberg soll bis Juni 2021 fortgeführt werden.
© Kai-Uwe Heinrich

Tempohomes gehen in die Verlängerung: Wie der Senat die Containerdörfer weiter nutzen will

Die Senatsverwaltung für Integration will die Containerdörfer länger nutzen. Einige schließen noch in diesem Jahr, andere bleiben bis Ende 2025 in Betrieb.

Die Senatsverwaltung für Integration hat einen Bericht des Tagesspiegels bestätigt, dass die Berliner Containerdörfer für Flüchtlinge in der Regel weitergenutzt werden sollen. Dazu wurden Anträge auf Verlängerung der Betriebsgenehmigung für weitere drei Jahre gestellt. „Das heißt nicht, dass über den gesamten Genehmigungszeitraum eine faktische Nutzung zur Unterbringung von Geflüchteten erfolgt“, teilte die Senatsverwaltung am Montag mit.

Für jeden einzelnen Standort seien Gespräche mit den Bezirken geführt worden, ob dort weiter Asylbewerber wohnen können oder eine Nachnutzung als Schule, Freizeitstätte, Studentenheim oder Kita in Frage kommt. Auch die sechs älteren Containerdörfer, die noch mehrgeschossig gebaut wurden und nicht auf drei Jahre befristet sind, sollen weiter genutzt werden, teilweise bis Ende 2025.

Tempohomes in Marzahn Hellersdorf

Das Containerdorf am Blumberger Damm mit 400 Plätzen soll bis zur Fertigstellung des Modularbaus am Murtzahner Ring weiter als Flüchtlingsunterkunft betrieben werden. Mit einem Umzug der Flüchtlinge rechnet die Verwaltung im Januar 2021. Die Tempohomes an der Dingolfinger Straße und an der Zossener Straße wurden freigezogen, beide Standorte werden aufgegeben, um dort Wohnungen bzw. eine Schule zu bauen.

Tempohomes in Pankow

Das Tempohome Buchholzer Straße mit 512 Plätzen ist bereits geräumt, „Hier wird geprüft, ob eine Zwischennutzung für soziale oder kulturellle Zwecke möglich ist.“ Der Standort Großcurthstraße mit 554 Plätzen soll bis zum 30. Juni als Flüchtlingsunterkunft fortgeführt werden, anschließend ist der Abriss geplant, weil dort eine Schule gebaut werden soll.

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Das Tempohome an der Siverstorpstraße mit 256 Plätzen wird bis zum Juli 2020 fortgeführt, anschließend sollen die Container als Ausweichstandort für Schulen dienen, die saniert werden müssen. Das ist allerdings problematisch, weil die Wohncontainer keine ausreichende Raumhöhe bieten.

Tempohomes in Lichtenberg

Das Containerdorf am Hausvaterweg mit 280 Plätzen soll bis Juni 2021 weiterhin mit Flüchtlingen belegt werden. Was im Anschluss passiert, ist noch offen. Das Tempohome an der Hohenschönhauser Straße (256 Plätze) soll bis August 2020 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden, anschließend wird eine Nachnutzung für schulische Zwecke geprüft.

Das Tempohome Wollenberger Straße (256 Plätze) soll bis Juni 2021 als Flüchtlingsunterkunft weiter bestehen. Anschließend könnten dort Wohnungen oder eine Schule gebaut werden.

Tempohomes in Treptow-Köpenick

Das Containerdorf an der Alfred-Randt-Straße (386 Plätze – nach Brandschaden noch rund 200 Plätze nutzbar) soll möglichst bis zur Fertigstellung des Modularbaus an der Salvador-Allende-Straße genutzt werden. Für das Tempohome Quittenweg (256 Plätze) strebt die Verwaltung eine "Weiternutzung des Standortes bis 31. Dezember 2020 an", eine Entscheidung sei noch nicht getroffen.

Tempohomes in Steglitz Zehlendorf

Das Containerdorf am Ostpreußendamm (296 Plätze) soll bis 31. Dezember 2025 weiterhin als Unterkunft für Geflüchtete bestehen bleiben. Ebenso das Containerdorf Hohentwielsteig (340 Plätze). Das Tempohome an der Finckensteinallee (256 Plätze) soll fortgeführt werden, das hänge allerdings davon ab, wann das Bundesarchiv dort bauen möchte.

Das Tempohome Lissabonallee (256 Plätze) werde "mindestens bis Juni 2020" als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt – angestrebt werde der Umzug der Bewohner in den Modularbau Beelitzhof.

Tempohomes in Reinickendorf

Das Tempohome Oranienburger Straße (256 Plätze) soll bis Dezember 2021 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden, anschließend sei dort Wohnungsbau vorgesehen.

Tempohomes in Charlottenburg-Wilmersdorf

Das Tempohome an der Fritz-Wildung-Straße (256 Plätze) soll bis Juni 2021 für Geflüchtete genutzt werden. Der Bezirk möchte anschließend die ehemalige Sportfläche wiederherstellen.

Tempohomes in Neukölln

Das Tempohome an der Karl-Marx-Straße (160 Plätze) ist bis zum 30. April 2025 als Unterkunft für Geflüchtete vorgesehen. Das Tempohome Gerlinger Straße (490 Plätze) soll bis zum 30. April 2020 freigezogen werden, um Platz für Wohnungsbau zu schaffen.

Tempohoimes in Spandau

Das Tempohome Am Oberhafen (256 Plätze) wird bis zum 30. Juni 2020 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Was danach geschieht, soll noch mit dem Eigentümer der Fläche abgestimmt werden. Das Tempohome Am Rohrdamm (256 Plätze) ist bis März 2021 als Unterkunft für Geflüchtete vorgesehen, anschließend soll das Heim abgerissen werden, weil dort ein Schulneubau geplant ist.

Tempohomes in Friedrichshain-Kreuzberg

Das Tempohome Alte-Jakob-Straße wird „mindestens bis zum Dezember 2021 weiter zur Unterbringung für Geflüchtete“ genutzt - anschließend ist dort Wohnungsbau geplant.

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