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Die Schwarze Elster.
© Kitty Kleist-Heinrich

Nach Überschwemmungen in Sachsen: Wie Brandenburg die Hochwassergefahr verringert

Die Lage in Brandenburg wird genau beobachtet. Die Bedingungen sind aber andere als im Nachbarland.

Während nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands jetzt auch Sachsen von Überschwemmungen und Hangrutschen betroffen ist, liegen für Brandenburg bislang keine aktuellen Hochwasserwarnungen vor. Das teilten sowohl das brandenburgische Innen- wie auch das Umweltministerium auf Tagesspiegel-Anfrage am Sonntag mit. Man beobachte aber die Lage sehr aufmerksam, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.

Auch im Hochwassermeldezentrum Cottbus wird die Situation als entspannt beschrieben. Zwar fließen einige der in Sachsen jetzt vom Hochwasser betroffenen Flüsse nach Brandenburg, wie ein Mitarbeiter erklärte. Hier herrschen aber teilweise ganz andere Bedingungen als im südlichen Nachbarland.

So gibt es weniger Hänge als etwa im zu Sachsen gehörenden Lausitzer Bergland, so dass sich keine wuchtigen Schlammlawinen bilden können. Zudem besteht hier die Möglichkeit, Wasser in die entstehenden Tagebauseen zu leiten und im Zuge der Bergbausanierung weitere Regulierungsmaßnahmen wie das Abschalten von Pumpen zu nutzen.

Konkret werde nun beispielsweise überschüssiges Wasser aus der Schwarzen Elster, die vor einigen Wochen fast ausgetrocknet war, in den Geierswalder See abgegeben. „Solche Maßnahmen werden natürlich vorher mit der Hochwasserzentrale und der Landestalsperrenverwaltung abgestimmt“, sagt Doris Mischke von der Flutungszentrale der Bergbausanierungsgesellschaft LMBV.

Neben der Schwarzen Elster sind laut Diplomhydrologin Petra Walther vom Hochwasserzentrum Sachsen noch die Elbe, die Spree und die Lausitzer Neiße vom Hochwasser betroffen: „Für alle diese Flüsse gelten zwar auf sächsischer Seite Alarmstufen, in Brandenburg aber nicht, weil dort die Wasserstände sehr schnell abflachen und auch kein Starkregen erwartet wird.

[Urlaubstraum oder ökologischer Gau? Lesen Sie mehr über die entstehenden Tagebauseen in der Lausitz bei Tagesspiegel Plus.]

Was die Spree anbelangt, so tragen auch die Talsperren Bautzen und Spremberg zur Regulierung bei.“ Berlin drohe also auch von dieser Seite keine Gefahr.

Selbst die Lausitzer Neiße, die in Sachsen durch lokalen Starkregen stark angeschwollen war, erreiche im brandenburgischen Guben schon fast wieder den Normalzustand. Wissenschaftler verweisen allerdings darauf, dass ein Starkregen-Ereignis auch in Brandenburg und Berlin wie überall jederzeit eine Katastrophe auslösen kann.

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