Palais Barberini in Potsdam: Wenn Kunst glücklich macht
Die ersten Besucher sind vom neuen Museum Barberini begeistert, der Andrang der Gäste war riesig. Am Montag startet der reguläre Betrieb.
Toll, großartig, unglaublich – die Begeisterung für das von SAP-Mitgründer und Mäzen Hasso Plattner gestiftete Kunstmuseum in Potsdams historischer Mitte kennt kein Ende. Am Sonntag nutzten rund 600 geladene Gäste die Gelegenheit, durch die neuen Ausstellungsräume im wiedererrichteten Palais Barberini zu schlendern. „Die Potsdamer sind voller Erwartung, was für herausragende Kunstwerke hier künftig noch gezeigt werden“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Potsdam und die Region könnten sich „glücklich schätzen“.
Die Matinee am Sonntag war der letzte Höhepunkt des mehrtägigen Eröffnungsmarathons für das Museum Barberini. Nach einer Pressekonferenz mit Hasso Plattner am Donnerstag wurde das Haus am Freitag im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet. Auch Microsoft-Gründer Bill Gates war nach Potsdam gekommen. Am Abend machte sich der Museumsstifter mit dem Auftritt des Ex-Sängers und Gitarristen von Creedence Clearwater Revival, John Fogerty, im Innenhof des Museums selbst ein Geschenk. Der Software-Unternehmer griff auch selbst zu Gitarre.
Werke von Max Liebermann, Claude Monet und Gustav Klimt
Am Sonntag war Plattner nicht dabei. Stattdessen begrüßte Museumsdirektorin Ortrud Westheider die Gäste. Es sei eine Freude mitzuerleben, mit welcher Selbstverständlichkeit und „heiteren Gelassenheit“ die Potsdamer das Museum annähmen, sagte Westheider. Allein bei den ersten Besuchertagen Ende vergangenen Jahres hätten sich 24.500 Gäste die noch leeren Räume angesehen. „Das Publikum hat die Räume angenommen, als wenn es sie schon immer kennen würde.“
Der reguläre Museumsbetrieb startet am Montag. Bis zum 28. Mai sind in den beiden Eröffnungsausstellungen „Klassiker der Moderne“ und „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ Werke unter anderem von Max Liebermann, Edvard Munch, Gustav Klimt und Wassily Kandinsky sowie von Claude Monet zu sehen.
32 der 170 ausgestellten Werke sind Leihgaben, etwa von der Eremitage in St. Petersburg, der National Gallery of Art in Washington und des Israel Museum in Jerusalem. Die Besucher der Matinee zeigten sich beeindruckt.
Am Sonnabend konnten nicht alle Besucher eingelassen werden
„Der erste Eindruck ist unglaublich“, sagte etwa Götz Friederich, Vorsitzender des Wirtschaftsrates und Präsident des Marketing-Clubs Potsdam, während des Rundgangs. „Toll, großartig“, meinte Potsdams Finanzdezernent und Bürgermeister Burkhard Exner (SPD). „Meine Frau und ich werden uns auf jeden Fall eine Paar-Karte kaufen“, sagte Dieter Hütte, Chef der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB). „Einfach mal mittags rüber ins Museum gehen und einen Monet genießen.“
Bereits am Sonnabend hatten auch nicht geladene Gäste im Rahmen der stadtweiten Veranstaltung „Unterwegs im Licht“ die Möglichkeit, das Museum entdecken – kostenlos. Teilweise standen die Besucher mehrere hundert Meter an. Laut Museumssprecherin Johanna Köhler wurden etwa 1800 Personen eingelassen. Der Andrang war größer. „Das war die Grenze dessen, was das Haus vertragen kann.“