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Wer geht Gassi? Wer als Hundehalter in Quarantäne geht, muss dafür sorgen, dass sich jemand anderes um das Haustier kümmert
© picture alliance / dpa

Umgang mit dem Coronavirus in Berlin: Was tun, wenn man zuhause bleiben muss?

Wer bringt den Müll raus? Und darf man den Hund noch Gassi führen? Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Quarantäne.

Tag für Tag steigt die Zahl der bestätigten Fälle von Coronavirus-Infizierten und damit auch die der Kontaktpersonen. Für die Kontaktpersonen bedeutet das häusliche Quarantäne. Was erlaubt ist und wie man sich verhält, lesen Sie hier:

Quarantäne – was heißt das?

Häusliche Isolation/Quarantäne bedeutet, dass die Betroffenen ihre Wohnung nicht verlassen dürfen. Sie wird vom Amtsarzt nach Infektionsschutzgesetz angeordnet und dauert bei Coronavirus-Verdachtsfällen wegen der Inkubationszeit mindestens 14 Tage. Während dieser Zeit sollte das Gesundheitsamt mit den Betroffenen täglich in Kontakt bleiben, um den Gesundheitszustand zu beobachten. Tatsächlich kommt das Amt aber nicht hinterher.

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Die Anzeichen für eine Covid-19-Infektion ähneln denen einer schweren Grippeerkrankung. Im Notfall rufen Sie die Hotline der Gesundheitsverwaltung unter Tel. 90 28 28 28 oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116 117 an.

Warum ist Quarantäne so wichtig?

Die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland soll so weit wie möglich verhindert, zumindest verlangsamt werden. Bekommen es mehr Menschen zur gleichen Zeit, besteht für Risikopatienten Lebensgefahr.

Darf ich noch selbst einkaufen?

Nein! Wer vorher nicht gehamstert hat, ist auf die Hilfe von Nachbarn oder Freunden angewiesen. Das Robert-Koch-Institut rät, gekaufte Ware vor die Tür der Betroffenen abzustellen. Bei Lieferdiensten darf auch bestellt werden, allerdings müssen Isolierte angeben, dass sie krank sein könnten. Anbieter wie Lieferando kündigten an, Essen vor der Tür abzustellen.

Hier wie auch beim Lieferservice von Rewe für Lebensmittel erfolgt die Bezahlung bargeld- und damit auch kontaktlos. Allerdings sind auch die Lieferdienste inzwischen überlastet – wer heute bestellt, muss damit rechnen, womöglich erst nach Wochen beliefert zu werden.

Wer bringt den Müll raus?

Experten raten dazu, Abfälle in der Zeit der Quarantäne zu sammeln. An Mülltüten, die vor die Wohnungstür gestellt würden, könnten sich Viren ablagern.

Mehr Hintergrund-Informationen zum Coronavirus:

Was tun mit dem Haustier?

Haustiere können sich laut WHO nicht mit dem Coronavirus anstecken. Auslauf benötigen sie aber auch während der Zeit, in der ihre Halter unter Quarantäne stehen. Der Gassigeher sollte jedoch die Wohnung nicht betreten und die Hände waschen oder desinfizieren, nachdem er oder sie Kontakt mit dem Hund oder der Leine hatte, rät der Tierschutzbund. Eine andere Möglichkeit ist, das Tier bei einer nahestehenden Person unterzubringen, ähnlich wie bei einem Urlaub.

Was droht mir, wenn ich aus der Quarantäne ausbreche?

Wer sich freiwillig in Quarantäne begibt, hat keine Konsequenzen zu fürchten. Wer jedoch aus einer durch das Gesundheitsamt verordneten Isolierung ausbricht, muss damit rechnen, dass er zur „Absonderung in einen abgeschlossenen Teil eines Krankenhauses kommt“, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit mit. Die Kontrolle der Vorschriften obliegt der Polizei.

Wie desinfiziere ich richtig?

Das Mittel muss viruzid sein, zumindest „begrenzt viruzid“. Das Robert-Koch-Institut hat eine Liste auf seiner Internetseite (RKI-Liste), ebenso der Verbund für Angewandte Hygiene (VAH-Liste). Bei behördlich angeordneten Desinfektionsmaßnahmen ist die RKI-Liste heranzuziehen.

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