Von Technik bis Tourismus: Was sich in Berlin durch den größten Wirtschaftsfördertopf verändert hat
Seit 30 Jahren existiert die GRW-Wirtschaftsförderung. Seitdem sind fünf Milliarden Euro in mehr als 8300 Projekte geflossen.
Investiert wurde schon in einiges mit dem Bund-Länder-Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW): In Radwege, darunter auch der Havel-Radweg, in den Tierpark, in Ausbildungszentren wie den Lette-Verein, in Gewerbeflächen, aber auch in neue Gründer- und Technologiezentren, wie etwa in Adlershof oder in Buch.
Nun wird das Förderprogramm GRW 30 Jahre alt. Die Senatswirtschaftsverwaltung zog Bilanz und ließ eine Broschüre erstellen, die dem Tagesspiegel vorab vorliegt: Somit sind seit Start des Programms 1991, das zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte durch das Land Berlin finanziert wird, mehr als 8300 Investitionsprojekte gefördert worden.
Insgesamt sind in den vergangenen 30 Jahren 5,2 Milliarden Euro in Vorhaben geflossen, die nicht nur der Berliner Wirtschaft, sondern auch Touristen und den Bewohnern der Stadt zugute kommen. Laut Wirtschaftsverwaltung sind dadurch mehr als 260.000 Jobs geschaffen oder gesichert worden.
Eines der vielen Projekte, die mit GRW-Mittel gefördert wurden ist der Wolkenhain, der höchste Punkt des Kienbergs bei den „Gärten der Welt“ in Marzahn. Das Bauwerk besteht aus rund 170 Stahlknoten, die von schmalen Stahlstützen getragen werden. Die unregelmäßig angeordnete Streben sollen Symbol sein für das organische Wachstum von Ästen an einem Baum. Im Dunkeln leuchtet alles. Bei 120 Metern Höhe reicht der Blick über ganz Berlin bis ins Umland. Knapp drei Millionen Euro GRW-Mitteln stecken im Wolkenhain.
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Der Tierpark mit seinen 160 Hektar hat 38 Millionen Euro Förderung im Laufe der Jahre erhalten: Damit wurden der Umbau des Dickhäuterhauses, ein Pinguin-Gehege, neue Sanitäranlagen, Parkplätze, Wege und Felsanlagen mit finanziert. Die Fördermittel wurden auch für den Havel-Radweg mit seinen 371 Kilometern eingesetzt. 20 Kilometer davon verlaufen auch durch Spandau. Mit Hilfe von fünf Millionen Euro ist der fünf Kilometer lange Abschnitt zwischen Wröhmännerpark und Imchenallee ausgebaut worden. Hier sei ein durchgehender Radweg gebaut worden, hieß es in der Verwaltung. Auch die angrenzenden Grünflächen wurden mit Bänken versehen.
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Fast alle entstandenen Gründerzentren in Adlershof, wo sich seit den 1990er Jahren ein neues Zentrum für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung entwickelt hat, sind mit GRW-Mitteln gefördert worden. Darunter auch das Zentrum für Photovoltaik und erneuerbare Energien (ZPV). Hier geht es nicht nur um Solaranlagen, sondern das Gründerzentrum versteht sich als „Fortschrittsplattform“ für alternative, emissionslose Energie und widmet sich Themen wie etwa die Weiterentwicklung von Brennstoffzellen. Insgesamt ist das Zentrum mit rund 25 Millionen Euro aus dem Förderprogramm finanziert worden.
„Die GRW hat in den vergangenen drei Jahrzehnten bedeutend dazu beigetragen, dass Berlin heute ein attraktiver, wettbewerbsfähiger Produktions- und Dienstleistungsstandort ist. Viele wesentliche Entwicklungen, Impulse und Erfolge sind eng mit dem Einsatz von Investitionsmitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe verbunden“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).
Tanja A. Buntrock
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