Streit um Begegnungszonen: Was Berlin von der Lässigkeit in Wien lernen kann
In Berlin werden Felsbrocken in Begegnungszonen abgelegt. Wien dagegen schafft ganz elegant herrlichen Platz für Flaneure. Das inspiriert. Eine Glosse.
Wo sich Berliner begegnen sollen, werden Findlinge und Poller ins Straßenland gepflanzt. Auf dass sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer bloß nicht zu nahe kommen. „Begegnungszone“, so heißt das dann. Paradox, nicht? Besonders eindrucksvoll zu bestaunen ist diese politische Schizophrenie in der Bergmann- und Maaßenstraße – Modellprojekte der Berliner Stadtentwicklung.
Klar, mag man denken, wenn es eben nicht anders geht, dass sich die Berliner nicht über den Haufen fahren; dann bauen wir sie eben auseinander.
Dass es auch anders geht, besser, schöner und lässiger, zeigt Wien. Die Wiener Vizebürgermeisterin veröffentlichte jüngst zwei Fotos der dortigen Rotenturmstraße. Wo 2018 noch Autos durchbrausten, sind nun alle Parkplätze verschwunden. Für Autos und Fahrräder gilt Schrittgeschwindigkeit. Die Stadt pflanzte Bäume, baute Trinkbrunnen und kleine Gartenflächen. Herrlich für Flaneure. In Wien geht sich’s gut aus.
Kritik gab’s natürlich auch in Österreich. Ideologie!, dröhnte es der zuständigen Grünen-Stadträtin entgegen. Statt sich einen beleidigten Kleinkrieg mit ihren Kritikern zu liefern wie ihr Kreuzberger Pendant und irgendwo Felsbrocken abzuladen, zog sie ihren Plan aber durch. Und wie nennen die Wiener das? Begegnungszone. Passt.
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