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Vivantes-Chefin Andrea Grebe.
© Mike Wolff
Exklusiv

Senat bittet wegen Coronavirus um Verlängerung: Vivantes-Chefin Andrea Grebe soll Kliniken durch die Krise führen

Deutschlands größter kommunaler Klinikkonzern soll seine Leitung vorerst behalten. Der Berliner Senat möchte, dass Andrea Grebe nicht schon im Mai geht.

Der Berliner Senat hat Vivantes-Chefin Andrea Grebe gebeten, die landeseigenen Kliniken durch die Coronakrise zu führen - also nicht, wie geplant, den Konzern im Mai zu verlassen. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Senatskreisen.

Die Vivantes-Vorstandsvorsitzende hatte ihren Vertrag auf eigenen Wunsch nicht turnusmäßig verlängern lassen. Nun wird der Senat mit ihr über eine Anschlussvereinbarung sprechen. Grebe soll, wenn möglich, mindestens den Sommer über auf ihrem Posten bleiben. Wie berichtet, waren im Dezember schon Personalleiterin Corinna Jendges und Aufsichtsratsvorsitzende Vera Gäde-Butzlaff auf eigenen Wunsch ausgeschieden.

In Senatskreisen hieß es, Grebe sei im Kampf gegen die Corona-Pandemie "außerordentlich flexibel" vorgegangen. Von den acht Berliner Krankenhäusern, die spezielle Corona-Untersuchungsstellen eingerichtet haben, gehören drei zu Vivantes. Dabei fehlten den Vivantes-Kliniken schon vor der Coronakrise zahlreiche Fachkräfte, dazu kamen Lieferengpässe.

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Vivantes ist mit neun Kliniken und 17 Pflegeheimen Deutschlands größter kommunaler Klinikkonzern. Derzeit geht es darum, die in Berlin immer hochfrequentierten Rettungsstellen funktionsfähig zu halten und zugleich Corona-Verdachtsfälle zu versorgen.

Vivantes behandelt im Schnitt jeden dritten Berliner Krankenhauspatienten. Mittelfristig soll Vivantes eine entscheidende Rolle in den Plänen von Senatschef Michael Müller (SPD) spielen, Berlin zur internationalen Medizinmetropole auszubauen. Dazu sollen Vivantes und die ebenfalls landeseigene Universitätsklinik Charité enger zusammenarbeiten.

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