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Er hat das Eisbären-Fieber ausgelöst: Knut, hier kurz nach seiner Geburt.
© Rainer Jensen dpa/lbn

Berliner Tierpark: Visite beim Eisbärchen steht bevor

Tierpark-Pfleger wollen noch in dieser Woche Tonjas Eisbär-Junges besuchen. Und zum 10. Geburtstag von Kulteisbär Knut plant der Zoo eine Sonderführung.

Jetzt wollen sie es genauer wissen. Noch in dieser Woche möchten die beiden Tierpfleger, die Eisbärin Tonja vertraut sind, an ihre Wurfhöhle herantreten, um Muttertier und Junges in Augenschein zu nehmen. „Sollte Tonja allerdings gestresst reagieren, brechen wir die Annährerung sofort ab“, sagt Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss. Wie berichtet, hat die sechsjährige Tonja mit dem vierjährigen Wolodja am vergangenen Donnerstag Nachwuchs bekommen. Ein Zwilling ist offensichtlich verstorben – so, wie es auch in freier Wildbahn oft der Fall ist. Indes wollen Zoo und Tierpark am 5. Dezember den 10. Geburtstag des Berliner Eisbären mit Kultstatus, Knut, mit einer Sonderführung zu Artenschutzprojekten im Berliner Zoo feiern - der Tagesspiegel konnte zwei Plätze auf der Teilnehmerliste für die Leser reservieren.

Die weltweit mit großem Interesse beobachtete Handaufzucht Knuts durch das Team um Eisbärpfleger Thomas Dörflein hat die große Aufmerksamkeit für das Tierpark-Eisbärbaby erst möglich gemacht. Selbst lange nach Knuts Tod am 19. März 2011 reisen zu seinem Geburtstag noch immer Fans in den Zoo - um an der Knut-Gedenkplastik nicht nur dem Eisbären, sondern auch seinem am 22. September 2008 verstorbenen Pfleger Thomas Dörflein zu gedenken. Im Tierpark Berlin ist man nun aber froh, dass Tonja ihr Baby angenommen hat. Schon jetzt haben sich viele Firmen, Medien und Privatpersonen als Paten beworben. Die Jungbärin Tonja, die der frühere Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz eigentlich für Knut nach Berlin geholt hatte, lebt zurückgezogen in ihrem abgedunkeltem Stall. Nebenan hält Aika, mit 36 Jahren älteste Zooeisbärin der Welt, Winterruhe. Beiden wollen die Tierpfleger Futter anbieten. Eisbär Wolodja macht als Männchen keinen „Winterschlaf“.

Noch steht kein Name für den Nachwuchs fest

Sollte Tonja die Pfleger nahe ans Gehege lassen, wollen diese sogar versuchen, das Baby kurz vom Muttertier zu trennen, um es zu untersuchen und das Geschlecht zu bestimmen. „Dann müssen sie sich Handschuhe und sterile Kleidung anziehen, damit das Muttertier ihr Baby danach wieder annimmt“, sagt Tierpark-Sprecherin Reiss. Das öffentliche Interesse sei der Grund, dass die Pfleger die Bären schon jetzt besuchen, heißt es im Zoo. „Aber wir gehen vorsichtig vor.“ Auch bei der Namenssuche sei noch nichts entschieden.

Den genauen Tag und die Zeit für die Knut-Artenschutzführung gibt der Zoo in Kürze bekannt. Wer einen der beiden Tagesspiegel-Plätze reservieren lassen möchte, schickt schnellstmöglich eine E-Mail mit dem Betreff „Knut-Führung“ an: verlosung@tagesspiegel.de

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