Prozess um Goldmünzen-Raub in Berlin-Mitte: Verteidiger plädieren auf Freispruch wegen Beweismangel
Der Staatsanwalt hatte vor einer Woche auf eine Gefängnisstrafe von fünf bis sieben Jahren plädiert. Das Urteil soll vorrausichtlich am 20. Februar fallen.
Im Fall des Diebstahls der 100 Kilo schweren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Bode-Museum haben die Verteidiger mit ihren Plädoyers begonnen. Freispruch verlangten die Anwälte von Wayci R. (25) am Montag vor dem Landgericht.
Überzeugende Indizien gebe es nicht. Keine tatbezogene DNA, keine Gold- oder Glasfaserspuren an der Kleidung, die ihrem Mandanten zugeordnet wurde, keine aussagekräftigen Aufnahmen von Überwachungskameras.
Der Staatsanwalt hat vor einer Woche auf Gefängnisstrafen von fünf bis sieben Jahren plädiert. Die vier Angeklagten hätten sich des Diebstahls in einem besonders schweren Fall schuldig gemacht, hieß es in seinem Plädoyer nach rund einjährigem Prozess. Das Urteil wird voraussichtlich am 20. Februar verkündet.
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Drei der Angeklagten gehören zur arabischstämmigen Großfamilie R.. Sie sollen in der Nacht zum 27. März 2017 durch ein Fenster der Herren-Umkleidekabine in das Bode-Museum eingestiegen sein. Mit Rollbrett, Seil und Schubkarre hätten sie das millionenschwere Goldstück zu einem Fluchtauto geschafft. Denis W., der vierte Angeklagte, soll als damaliger Wachmann im Museum die Einbrecher mit Insiderwissen versorgt haben.
Am Donnerstag gehen die Plädoyers weiter
Die Staatsanwaltschaft stützt sich unter anderem auf Aufzeichnungen von Überwachungskameras am S-Bahnhof Hackescher Markt. Drei vermummte Männer sind zu sehen, die in der Tatnacht Richtung Bode-Museum gehen.
Ein digitalforensisches Gutachten wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft angefertigt. Es ging um die Frage, ob aus den Bildern auf die Angeklagten zu schließen sei.
Die Verteidiger von Wayci R. erklärten nun, es sei eine nicht ausgereifte, eine „selbstgebackene Methode“. Sie habe in diesem Fall „nicht den geringsten Aussagewert“. Am Donnerstag gehen die Plädoyers weiter.