Kreuzberg ohne Coffeeshops: Verraucht
Kein lizenzierter Hanfverkauf: Der Antrag der Kreuzberger Grünen war ohnehin nur Propaganda. Ein Kommentar
Ihr Kiffer der Welt, schaut auf dieses Kreuzberg. Hätte das zuständige Bundesamt mitgespielt, wäre das beliebte Touristenviertel um einen Anziehungspunkt reicher: lizenzierter Hanfverkauf in stylischen Shops, natürlich nur an erwachsene Gelegenheitskonsumenten mit Problembewusstsein. Eine Illusion freilich, die an jene der Zigarettenindustrie erinnert, die uns weismachen will, ihre suchtkranke Kundschaft bestünde aus entspannten Genießern. Nun spielt das zuständige Bundesamt nicht mit. Unzulässig und unbegründet, so bescheidet es den Kreuzberger Antrag, dem Bezirk eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Alles andere wäre nicht nur eine Überraschung, es wäre die Revolution gewesen, welche die grüne Bürgermeisterin Monika Herrmann mit ihrem Vorstoß jedenfalls symbolisch auszulösen bestrebt ist. Um mehr als solche Knalleffekte geht es nicht.
Denn die staatlich kontrollierte Hanfabgabe ist – aus guten Gründen – keine Verwaltungsentscheidung, sondern eine des Gesetzgebers. Und diese lautet, bis auf Weiteres, Nein. So war der vermeintlich hoffnungsvolle Antrag nur Propaganda für die Liberalisierungsinitiativen der Parteifreunde im Bund. Ihr Kreuzberger der Welt, schaut auf diese Kiffer. Wollt ihr echt noch mehr davon?