Hauptstadtverkehr am Limit: Verdi: Schuld an Verkehrskrise ist eher die SPD
Schlechte Orga, keine Perspektive: Der Regierende ist unzufrieden mit dem Verkehr. Das liege aber nicht allein an der BVG und der Verkehrschefin, sagt Verdi.
Berlins Nahverkehr ist am Limit, die Fahrgäste ächzen: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, SPD, hat jetzt deutlich gegen BVG-Chefin Sigrid Nikutta und Berlins Verkehrschefplanerin, Senatorin Regine Günther (parteilos für Grüne) ausgeteilt. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) seien schlecht organisiert, es fehle Verlässlichkeit und Planung. Und die Berliner sähen auch keine Perspektive, dass es besser werden könnte. So kritisierte Müller in der Kabinettssitzung, berichten Teilnehmer jedenfalls übereinstimmend, die Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne).
Am Tag danach sprang den beiden Chefinnen die Gewerkschaft Verdi bei. "Ohne Frage ist die Performance der BVG, trotz der großen Bemühungen der Beschäftigten, derzeit mängelbehaftet und eine Lösung scheint kurzfristig nicht in Sicht zu sein", schreibt Jeremy Arndt, der als Gewerkschaftssekretär bei Verdi für die BVG zuständig ist. Arndt weiter: "Es ist aber ärgerlich, dass der Regierende Bürgermeister die Schuld anscheinend ausschließlich im Management und bei der Verkehrssenatorin sucht. Es waren vielmehr auch SPD-geführte Senate, die zur jetzigen Situation beigetragen haben." Arndt erinnerte an den früheren Finanzsenator Thilo Sarrazin, SPD: "So hat der SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin bei der BVG die Daumenschrauben angesetzt, eine kontinuierliche Fahrzeugbeschaffung verhindert, den Personalabbau vorangetrieben und hat damit den Grundstein für die heutigen Probleme gelegt.“
Schon "seit Jahren" habe Verdi auf die "Gefahr eines Leistungszusammenbruchs bei der BVG" hingewiesen. Darüber hinwegtäuschen dürfe aber nicht, "dass bei aller Kritik die Beschäftigten und das Unternehmen immer noch auf hohem Niveau Leistung auf die Straße bringen und einen vergleichsweise zu anderen Großstädten engen Takt anbieten".
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