Miete fürs Olympiastadion: Und wenn's mit Hertha wieder bergab geht?
Hertha BSC soll doppelt so viel Miete für das Olympiastadion zahlen. Die Forderung der Betreibergesellschaft ist jedoch doppelt riskant. Ein Kommentar.
Umsonst ist der Tod, und der kostet bekanntlich das Leben. So weit ist man beim Olympiastadion aber noch lange nicht, auch wenn sich nun die – landeseigene – Betreibergesellschaft und der Bundesligist Hertha BSC um dessen Kosten streiten. Bisher haben die Fußballer eine recht günstige Miete für das Stadion zahlen müssen.
Nun will die Betreibergesellschaft mit 7,5 Millionen Euro pro Jahr etwa doppelt so viel kassieren. Dass ein Aufschlag kommt, muss auch dem Verein klar gewesen sein. Jahrelang war der Klub klamm, nach zwei Abstiegen musste das Land sogar die Miete stunden. Um Hertha am Leben zu halten, war es gerechtfertigt, für das Stadion weniger Miete zu fordern als woanders. Nun geht es Hertha viel besser; finanziell und sportlich. Der Verein kann sich also eine höhere Miete leisten.
Ob die Zahlung aber gleich verdoppelt werden muss, ist zweifelhaft. Ganz schnell kann es mit der Mannschaft auch wieder bergab gehen. Dann schmerzt jede Ausgabe. Übertreibt das Land seine Forderung, treibt es zudem nur Herthas Pläne voran, für sich ein neues Stadion zu bauen. Fehlt der Hauptmieter im Olympiastadion, wäre es aber auch mit dem schönen Jahresüberschuss vorbei, zuletzt waren es mehr als 1,1 Millionen Euro. Die Rechnung geht noch nicht auf.