Berlin-Mariendorf: Unbekannte stehlen Tiere von Kita-Gelände
Schaf-Krimi in Berlin: Im Kindergarten Global Village in Mariendorf wurden vor einer Woche zwei Schafe geklaut. Bis heute fehlt jede Spur.
Für die Kinder ist es wie ein Krimi: Vor einer Woche haben Unbekannte zwei der Schafe, die zum Kindergarten Global Village in Mariendorf gehören, gestohlen. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur.
Der Kindergarten erinnert ein bisschen an Bullerbü. Roter Backstein mit blau lackierten Holztüren, grüne Wiese und ein eigener Streichelzoo. Nur, dass jetzt die Schafe fehlen. Drei gab es seit mehreren Jahren: Lorni, Wolke und Hilde, so haben die Kinder sie getauft. Wolke und Hilde wurden dann in der Nacht von Freitag auf Sonnabend vor einer Woche gestohlen: „Es müssen mehrere Diebe gewesen sein“, vermutet Mike Fenner, der Geschäftsführer und Gründer des Kindergartens, „zwei Schafe hievt man nicht alleine über den Zaun“. Er glaubt, dass die Diebe die Tiere zunächst ruhiggestellt haben, um sie dann aus dem Gehege zu bekommen und später zu essen. Der Fall erinnert ihn an die geschlachteten Tiere im Streichelzoo der Hasenheide. Erst im Februar töteten dort zwei Männer eine Ziege, um sie zu essen.
Keine großen Hoffnungen
Fenner geht nicht davon aus, dass die Tiere wieder in ihr Zuhause zurückkehren, und auch die Polizei machte ihm keine großen Hoffnungen: „Es wurden nicht mal Spuren gesichert, aber na ja, was hätte man auch sichern sollen?“ Der Maschendraht sei an einigen Stellen aufgeschnitten gewesen, das war es aber auch an Spuren.
Das dritte Schaf, Lorni, ist jetzt wieder bei der Hauptherde und dem Schäfer, der auch die Tiere der Kita betreut. „Schafe sind Herdentiere, wir hätten das Schaf nicht alleine bei uns behalten können“, sagt Fenner.
Die Kinder seien natürlich traurig, fänden die Angelegenheit aber auch sehr spannend. „Sie sprechen von Räubern und überlegen gemeinsam, wie man die Schafe beim nächsten Mal besser beschützen kann“, so Fenner. Tatsächlich sollen bald schon neue Schafe kommen: ein Schaf der Hauptherde hat vor kurzem gelammt und kommt nun samt Lämmern zum Kindergarten. Und auch Lorni soll wieder zurückkehren, sobald sie dort nicht mehr alleine wäre.
Der Kindergarten ist mit Sicherheitsfirmen im Gespräch
Pläne, um die Tiere in Zukunft vor Dieben zu schützen, gibt es nur bedingt. „Selbst wenn wir Kameras hätten, hätte man auf den Bildern wohl nicht viel erkennen können. Eine Brille und eine Mütze aufzusetzen ist nicht besonders schwer.“ Einen Stall, um die Schafe nachts einzuschließen, hat die Kita nicht. Trotzdem ist der Kindergarten mit Sicherheitsfirmen im Gespräch und überlegt, ein Alarmsystem zu installieren, das bei Bewegung auf dem Gelände die Sicherheitsfirma oder die Polizei informiert. Und vielleicht haben die Kinder ja auch noch Ideen, um ihre Schafe vor den Räubern zu beschützen.
Julia Kopatzki