Karneval der Kulturen: Umzug und Straßenfest in Kreuzberg finden statt
Wochenlang stand es auf der Kippe, ob der Karneval der Kulturen in diesem Jahr stattfinden würde. Nun sollen die Macher der Lichtgrenze das Fest organisieren.
Der diesjährige Karneval der Kulturen kann stattfinden. Dies ist das Ergebnis des Gesprächs, das die veranstaltenden Gruppen am Mittwochabend mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) hatten. Das Treffen sei positiv verlaufen, sagte ein Sprecher Kolats anschließend am späten Abend. Am Donnerstagmorgen wurden weitere Details bekannt. Die Kulturprojekte Berlin sollen künftig die Organisation des interkulturellen Spektakels in Kreuzberg übernehmen, erfuhr der Tagesspiegel aus Senatskreisen. Die Kulturprojekte hatten bereits die Lichtgrenze zum 25. Jahrestag des Mauerfalls installiert und dafür weltweit Werbung für Berlin gemacht.
Sowohl das Straßenfest in Kreuzberg als auch der große Umzug sind nach wochenlangen Debatten damit gesichert. Der Karneval werde wie stets während der Pfingsttage in Kreuzberg stattfinden. Zu dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Event kommen immer Hunderttausende von Besuchern, Berliner wie Touristen gleichermaßen.
Wie berichtet, hatte es in den vergangenen Wochen Querelen um den Veranstalter und die Finanzierung des auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Events gegeben. Nach Differenzen über ein Sicherheitskonzept für die Veranstaltung war die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Veranstalter, der Werkstatt der Kulturen, beendet worden. Deshalb war ungewiss, ob es auch in diesem Jahr einen Karneval geben würde. Die Zeit für die Organisation des Großereignisses wurde allmählich knapp.
In der vergangenen Woche war ein Gesprächstermin zwischen Kolat und den Karnevalsgruppen geplatzt. Auch im Abgeordnetenhaus war die ungewisse Zukunft des Karnevals vor einer Woche Thema. Die Opposition warf Kolat vor, nicht rechtzeitig genug gehandelt und damit zu der Krise beigetragen zu haben. Kolat wiederum betonte im Abgeordnetenhaus, dass der Senat hinter dem Karneval der Kulturen stehe. Es werde an einer Lösung gearbeitet. Ein Sicherheitskonzept war inzwischen erarbeitet worden. Es stammt von einem Professor der Hochschule für Wirtschaft und Recht und wurde in enger Abstimmung mit den Berliner Sicherheitsbehörden erstellt.
Weitere Details über die Finanzierung sollen am heutigen Donnerstag bekannt gegeben werden.
Sigrid Kneist