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Die Fassade der Alice Salomon Hochschule in Berlin-Hellersdorf mit dem Gedicht «avenidas».
© dpa/David von Becker

Neue Fassade für "Avenidas": Umstrittenes Gomringer-Gedicht bleibt in Hellersdorf

Neuer Platz für die umstrittenen Zeilen: Einem Medienbericht zufolge soll das Gedicht "Avenidas" von Eugen Gomringer in Hellersdorf sichtbar bleiben.

Das Gedicht "Avenidas" bleibt wohl in Hellersdorf. Einem Bericht des Onlineportals "LichtenbergMarzahnPlus.de" zufolge will die Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte e.G. Eugen Gomringers Achtzeiler an einer ihrer Fassaden einen neuen Platz geben.

Das Gedicht, das bisher an der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) steht, hatte im letzten Jahr zu einer Kontroverse geführt. Studierende der ASH hatten "Avenidas" als sexistisch kritisiert und die Hochschule beschloss daraufhin, es zu entfernen.

Der Umzug des Gedichts an eine Fassade der Genossenschaft geschieht auf Anregung eines Mitglieds hin. Der Mieter hatte einen Brief an den Vorstand geschrieben, in dem er unter anderem die kritischen Studierenden als "übergeschnappte Studentinnen" bezeichnete, die "in geifernder Weise unsere Kulturgesellschaft okkupieren und nach ihrem Willen umgestalten wollen".

Gomringer sei bereits einverstanden

"Steuern wir wieder auf eine ‚Entartete Kunst’ zu, diesmal unter Sexismus-Verdacht?", fragte der Mieter und schlug vor, eine "gut sichtbare Wand" dafür zu finden. "Vielleicht fällt es den hysterischen Studentinnen hier jeden Morgen auf dem Weg zu ihrer Hochschule ins Auge", schloss er.

Man habe bereits das Einverständnis Gomringers dafür eingeholt, sagte der Genossenschaftsvorstand gegenüber "LichtenbergMarzahnPlus.de". Wann und wo man "Avenidas" werde, wollte die Genossenschaft noch nicht sagen.

Auch von politischer Seite hatte es zuvor Bemühungen gegeben, das Gedicht im Bezirk zu behalten. So brachte die CDU in der BVV Marzahn-Hellersdorf einen Antrag ein, zu prüfen, ob das Gedicht an einer lokalen Gebäudefassade Platz finden könnte. (Tsp)

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