Taxi-Dienst: Uber setzt 30 E-Autos auf Berlins Straßen
Der Taxifahrtenvermittler Uber hat startet seinen Dienst „Green“ auch in Berlin gestartet. Fahrten sollen nicht mehr kosten als mit dem klassischen Uber X.
Nutzer können sich seit diesem Montag nicht mehr nur in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, sondern auch in einem von rund 30 Elektro-Autos durch die Hauptstadt kutschieren lassen. Berlin ist damit nach München, Frankfurt, Köln und Hamburg die fünfte deutsche Stadt, in der Uber-Kunden E-Autos über die Plattform bestellen können. Nutzer zahlen für das elektrische Auto genauso viel wie für die Fahrt mit Uber X: etwas weniger als für das reguläre Taxi, aber mehr als für Bus oder Bahn.
Uber vermittelt Autos samt Fahrer über seine App. Dafür arbeitet das Unternehmen mit Taxi- und Mietwagenunternehmen zusammen. Einer der Hauptpartner ist die Safedriver Group, deren Limousinen-Service Rocvin auch Politiker durch Berlin fährt. Das ist einer der Gründe, warum neben den Modellen Hyundai Ioniq und Nissan Leaf in Berlin auch Elektro-SUV des Modells Jaguar I-Pace zur Flotte gehören.
Der Uber-Partner will bis 2022 die gesamte Flotte elektrifizieren
Geladen werden die E-Autos in einer Garage unweit vom Potsdamer Platz. Dort hat Safedriver 16 Ladestationen mit 32 Ladepunkten installiert. Geschäftsführer Thomas Mohnke will (62) seine gesamte Flotte von derzeit rund 150 Autos bis 2022 komplett elektrifizieren. Die Rückkehrplicht mache es Mietwagenunternehmen allerdings schwer, sagte Mohnke. Sie sind angehalten, nach jeder Fahrt zu ihrem Betriebssitz zurückzukehren, sofern sie keinen direkten Folgeauftrag haben. Diese Vorgabe verursache viele überflüssige Leerfahrten, kritisiert Mohnke. Er findet die entsprechende Regelung im Personenbeförderungsgesetz „völlig überholt“.
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat angekündigt, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode modernisieren zu wollen. Uber setzt sich seit Jahren für eine Lockerung der für Mietwagenunternehmen geltenden Vorgaben ein. Zum Ärger der Taxibranche. Immer wieder gehen Taxifahrer in groß angelegten Aktionen gegen den neuen Konkurrenten auf die Straße.
Seit dem Start in Deutschland vor viereinhalb Jahren hatte Uber immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Damals hatte das Unternehmen versucht, sein Geschäftsmodell aus den USA (Uber Pop) auch in Deutschland einzuführen und dabei gegen geltendes Recht verstoßen. Dabei chauffierten Privatpersonen mit ihrem eigenen Pkw die Kunden von A nach B. Zahlreiche Gerichtsprozesse und -verbote in Deutschland folgten. Mittlerweile vermittelt Uber hierzulande ausschließlich Taxi- und Mietwagen mit professionellen Fahrern.
Nach den vielen Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre versucht Uber, sein Image aufzupolieren. Dafür soll der Dialog mit den Städten verbessert werden. Außerdem will der Taxikonkurrent mit dem Verleih von Elektrofahrrädern helfen, die Luftverschmutzungs- und Verkehrsprobleme in den Städten in den Griff zu bekommen. Zugleich gibt ist Uber auch nicht mehr allein auf dem Markt der Mobilitätsdienstleister. Auch andere bieten Dienste unterhalb der Taxipreise an.
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in unserem werktäglich erscheinenden Fachdienst Background Mobilität und Transport.
Jana Kugoth