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Erst nachdenken, dann verhandeln: Rot-Rot-Grün hat jetzt viel zu tun.
© imago/imagebroker

Koalitionsverhandlungen in Berlin: Über diese Schulthemen debattiert Rot-Rot-Grün

Gebührenbefreiung im Hort, Probejahr am Gymnasium, mehr Geld für Grundschullehrer: Das sind die Knackpunkte. Aber es gibt noch mehr.

Die Koalitionsarbeitsgruppe von SPD, Linken und Grünen hat sich am Mittwoch auf zentrale Themen geeinigt, um die an diesem Donnerstag beginnenden Verhandlungen im Bereich Bildung zu strukturieren. Eine wichtige Rolle wird dabei die Gebührenbefreiung für den Hort spielen, auf die vor allem SPD-Fraktionschef Raed Saleh großen Wert legt. Grüne und Linke sehen diesen Punkt kritisch, weil sie die Gebührenbefreiung für nicht vordringlich halten: Untere Einkommensgruppen zahlen schon jetzt nur wenige Euro.

Ums Geld geht es auch bei der Besoldung der Grundschullehrer: Die Koalitionäre müssen entscheiden, unter welchen Bedingungen nicht nur neu eingestellte Lehrer von der geplanten Gehaltsanhebung profitieren, sondern auch früher eingestellte Pädagogen. Hier wird auch der Finanzsenator mitzureden haben.

Ein weiterer zentraler Punkt wird die Stärkung der Gemeinschaftsschulen sein: Die Linkspartei möchte, dass ihre Anzahl erhöht wird. In diesem Zusammenhang steht die Forderung im Raum, bei Schulgründungen nur noch Gemeinschaftsschulen ins Leben zu rufen.

Wird Politik ein zusätzliches Pflichtfach?

Auf der Agenda der SchulAG steht auch das Probejahr am Gymnasium. Wie berichtet, wollen Linke und Grüne eines der letzten Alleinstellungsmerkmale des Gymnasiums abschaffen, die SPD ist in dieser Frage gespalten, Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will das Probejahr behalten.

Auch die Forderung, Politik als Pflichtfach in der Mittelstufe einzuführen, wird nach Tagesspiegel-lnformationen thematisiert. Dies hatten zuletzt der Landesschülerausschuss sowie der Schulreformer und Lehrer Robert Rauh in seinem „Masterplan“ angemahnt. Rauh schlägt vor, im Gegenzug das Fach Ethik in Klasse 8 und 9 abzuschaffen. Ob das mehrheitsfähig wäre, ist zweifelhaft. Der Landesschülerausschuss hatte sogar vorgeschlagen, Politik zusätzlich zu verankern, was aber angesichts der schon jetzt hohen Stundenbelastung als wenig wahrscheinlich gilt.

Sympathien gibt es bei den Koalitionären auch für die Forderung des Türkischen Bundes, auf ein Deutschgebot auf Schulhöfen zu verzichten. Allerdings gilt dies als nachrangiges Thema, zumal es dieses Deutschgebot nur an wenigen Schulen gibt.

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