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Eine Demonstration gegen Judenhass. In Berlin sind die antisemitischen Vorfälle angestiegen.
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Antisemitismus in Berlin: Über 170 antisemitische Straftaten 2016

Die meisten antisemitischen Straftaten gab es 2016 im Bezirk Mitte. Die meisten Täter sind Neonazis oder andere Mitglieder der rechtsextremen Szene.

Von Laura Hofmann

Im Jahr 2016 wurden nach einer vorläufigen Statistik der Berliner Polizei 174 antisemitische Straftaten in der Stadt registriert. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Inneres auf eine Schriftliche Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak hervor. In den Jahren zuvor waren es jeweils zwischen etwa 140 und 190 Taten. Die meisten Straftaten wurden im Bezirk Mitte gemeldet (49), die wenigsten in Neukölln und Spandau (je 5). Die meisten der aufgeführten Täter sind Neonazis und andere Mitglieder der rechtsextremen Szene.

Viele Delikte fallen in den Bereich der Volksverhetzung, dazu gehören zum Beispiel antisemitische Beschimpfungen, Mails oder entsprechende Veröffentlichungen im Internet. Sechs Menschen wurden laut Statistik Opfer gewalttätiger antisemitischer Angriffe. Endgültige Zahlen liegen erst Mitte des Jahres vor, die tatsächliche Zahl antisemitischer Taten dürfte weitaus höher als hier angegeben sein, weil erfahrungsgemäß viele nicht angezeigt werden. Ein erhöhtes Gefahrenpotential für jüdische Einrichtungen sieht die Innenverwaltung nicht.

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