Erstickt im Regen: Tote Fische werden aus Berlins Seen gefischt
Nach dem großen Regen vom Wochenende fehlt Sauerstoff im Wasser. Massenhaft Fische sind verendet. Es stinkt zum Himmel!
Die zahllosen Fische, die infolge des Gewitters ("16.16 Uhr: Spandau hat es schwer ersicht") vom Wochenende verendet sind, werden jetzt eingesammelt und bei der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt. Vorher würden sie noch gewogen, um anhand der Kilozahl eine Entwicklung feststellen zu können, sagte eine Sprecherin der Umweltverwaltung. Wie viele Kilogramm es diesmal seien, könne sie nicht sagen, aber es sei nicht mehr als in früheren Jahren nach derartigem Starkregen.
Es stinkt!
Viele Menschen hatten sich über die toten Tiere auf der Wasseroberfläche von Landwehrkanal, Spree und Neuköllner Schifffahrtskanal gewundert und den Gestank beklagt. Das Fischsterben ist eine Folge des Unwetters vom Wochenende. Am Samstag hatte es zwei Gewitter nacheinander gegeben, die besonders über dem Süden der Stadt heruntergingen. Die Folge: Das Regenwasser spülte den Schmutz und den nach Wochen der Trockenheit reichlichen Blütenstaub von den Straßen in die Abwasserkanäle. Die leiten das Wasser normalerweise zum Klärwerk. Mikroorganismen zersetzen es dort zu Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor.
Wenn es aber zu viel ist, fließt das Wasser über eine Überlaufschwelle in Stauraumkanäle, und wenn diese auch voll sind, läuft es in die Gewässer. So geschah es nach dem zweiten Gewitter am Sonnabend. Die Zersetzung des nährstoffreichen Gemischs bindet Sauerstoff, der dann den Fischen fehlt, und so sterben diese. Damit das künftig seltener passiert, baut das Land gemeinsam mit den Wasserbetrieben seit Jahren an einem millionenteuren Stauraumprogramm. „Bis 2020 brauchen wir 307.000 Kubikmeter zusätzlichen Stauraum. 230.000 Kubikmeter haben wir mittlerweile fertig“, sagte der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz.
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Fatina Keilani