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Der Hauptstadt-Flughafen BER in Schönefeld. Bald keine Baustelle mehr?
© Kai-Uwe Heinrich
Update

Hauptstadt-Flughafen BER: Termin für Eröffnung wird im November festgelegt

Die TÜV-Prüfung der Sicherheitssysteme steht vor dem erfolgreichen Abschluss. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup ist jetzt „sehr optimistisch“.

Ende November ist es soweit. Dann will der Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup im Aufsichtsrat den genauen Termin für die Eröffnung des Flughafens BER bekanntgeben. Die laufende Prüfung der technischen Sicherheitssysteme im Hauptterminal durch den TÜV Rheinland wird voraussichtlich am Freitag nächster Woche erfolgreich abgeschlossen sein. Von den insgesamt 250 Tests wurden bisher 220 durchgeführt.

Auch die zahlreichen Mängel an den Kabeltrassen werden nach Einschätzung Lütke Daldrups bis zum Jahresende komplett beseitigt sein. Momentan sind 85 Prozent der Mängel abgearbeitet. Im ersten Quartal 2020 könnte dann der TÜV auch die Sicherheitsverkabelung freigeben. Die Flughafengesellschaft geht ebenfalls davon aus, dass die Probleme mit den Dübeln in den Kabelschächten bis Ende 2019 gelöst sind.

Es geht fast ausschließlich um behördliche Abnahmen bestimmter Dübelsorten, eventuell sei eine geringe „Nachverdübelung“ nötig, hieß es am Donnerstag.

Ende des Jahres werden 20.000 Komparsen für den Testbetrieb gesucht

Im Beteiligungsausschuss des Abgeordnetenhauses äußerte sich Lütke Daldrup „sehr optimistisch“, dass der oft bezweifelte Zeitplan für die Eröffnung von BER im Oktober 2020 nicht noch einmal ins Wanken gerät. Im ersten Quartal 2020 erwartet er die Nutzungsfreigabe des Hauptterminals durch das Bauordnungsamt Dahme-Spreewald. Schon jetzt sei die Abstimmung mit dem Bauamt sehr eng. Anschließend bleibt ein halbes Jahr Zeit, um mit Hilfe von 20.000 Komparsen die Betriebsabläufe im neuen Hauptstadt-Airport zu testen. Ab dem Winter werde man Testpersonen suchen, so der Flughafenchef.

Die Lärmschutz-Verordnung für den neuen Flughafen, die von Berlin und Brandenburg gemeinsam erarbeitet wird, soll bis Oktober fertig sein und könnte dann von beiden Ländern bis zum Jahresende beschlossen werden. Jedenfalls dann, wenn die Regierungsbildung in Potsdam bis dahin abgeschlossen ist.

Der Umzug vom Flughafen Tegel soll nach der BER-Eröffnung innerhalb von maximal zwei Wochen in zwei bis drei Stufen erfolgen. Die Infrastruktur in Tegel muss dann noch aus planungsrechtlichen Gründen ein halbes Jahr unberührt bleiben, aber der kommerzielle Flugbetrieb werde mit dem Umzug der Airlines komplett eingestellt, so Lütke-Daldrup. Er hält es außerdem für sinnvoll, wenn dier Flugverkehr der Bundesregierung in Tegel noch vor Beginn der EU-Ratsmitgliedschaft Deutschlands nach Schönefeld umzieht.

Flughafenchef will pünktliche Eröffnung des Terminals 2 nicht garantieren

Für die zeitgleiche Eröffnung des Terminals 2 im Oktober nächsten Jahres wollte er aber noch keine Garantie abgeben. Die Probleme dort bewegten sich zwar im üblichen Rahmen von Großbaustellen und das Erweiterungsterminal werde „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ pünktlich fertig.

Aber eine definitive Zusage gebe er jetzt nicht. Ein Kapazitätsproblem sieht Lütke Daldrup darin nicht, da im Winterflugplan nur zwei Drittel so viele Fluggäste abgefertigt würden wie im Sommer. "Aber im Frühjahr 2021 hätten wir das zweite Terminal schon gern."

Optimistisch ist Lütke Daldrup, dass der Bund das Interims-Regierungsterminal in Schönefeld als Dauerlösung akzeptiert. Die Gespräche laufen noch. Durch einen Grundstückstausch auf dem BER-Areal könnte der Bund Platz für neue Regierungsflugzeuge und Hubschrauber gewinnen. Dafür bekäme die Flughafengesellschaft einen Flächenstreifen, der für das Erweiterungsterminal 2 gut genutzt werden könnte. "Ich hoffe, dass sich diese Lösung im Sinne der Steuerzahler durchsetzt", sagte Lütke Daldrup im Beteiligungsausschuss.

Ein ganz neues Regierungsterminal, wie es die Bundesregierung ursprünglich wollte, würde knapp 350 Millionen Euro kosten. Eine Entscheidung noch im September scheint möglich zu sein.

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