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Auch an der Allee der Kosmonauten in Lichtenberg baut die Howoge eine Sekundarschule und ein Gymnasium. Die Entwürfe stammen vom Büro PPAG Architects.
© Repro: PPAG architects

1600 zusätzliche Schulplätze in Berlin: Taskforce beschließt Neubau von drei Schulen

In Friedrichshain, Gesundbrunnen und Biesdorf soll es je eine neue Schule geben. Den Bau soll die landeseigene Howoge übernehmen.

Die Taskforce Schulbau hat den Neubau von drei weiteren Schulen beschlossen, die von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge gebaut werden sollen. Das teilte die Senatsbildungsverwaltung am Freitag mit. Der Beschluss sei in der Sitzung der Taskforce am Mittwoch gefallen.

Entstehen sollen eine Integrierte Sekundarschule mit 600 Plätzen an der Garzauer Straße in Biesdorf, ein Gymnasium an der Schulstraße in Gesundbrunnen mit knapp 700 Plätzen und eine Grundschule am Standort Oderstraße/Gürtelstraße in Friedrichshain, die Platz für rund 290 Schüler bieten soll. Das Gymnasium soll bis 2023 geplant und mit dem Bau begonnen werden, der Baubeginn der Grundschule soll in den kommenden zwei Jahren erfolgen, für die Sekundarschule stehe noch kein Termin fest, wie ein Sprecher der Bildungsverwaltung mitteilte.

Howoge soll für schnelle Umsetzung sorgen

Durch die Übertragung der Großprojekte an die Howoge solle sichergestellt werden, dass die Bauvorhaben schneller umgesetzt werden, wie die Bildungsverwaltung mitteilte. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sprach von einer "guten Nachricht für unsere wachsende Stadt, für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte." Neben zwei bereits begonnen Schulneubauprojekten an der Allee der Kosmonauten in Lichtenberg "werden wir unsere Expertise für drei weitere unterschiedliche Schulformen einbringen", sagte Ulrich Schiller, Geschäftsführer der Howoge.

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Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive übernimmt die Howoge einen Teil der Neubauten und große Sanierungsprojekte. Geplant ist derzeit, dass die Howoge rund 30 Schulen neu bauen und 11 Schulen sanieren soll.

Der Taskforce Schulbau gehören Vertreter der Senatsverwaltungen für Bildung, Stadtentwicklung und Finanzen sowie Vertreter der Senatskanzlei und der Bezirke an. Sie steuert die Schulbauoffensive auf Landesebene. Bis 2026 investiert der Senat rund 5,5 Milliarden Euro, um Schulen zu sanieren und neu zu bauen.

Die schnelle Schaffung von Schulplätzen ist dringend erforderlich. Im Sommer war bekannt geworden, dass bis zum übernächsten Schuljahr mindestens 9500 zusätzliche Plätze benötigt werden.

Neuer Schnellcheck, um geeignete Grundstücke zu finden

Eine Schwierigkeit bei der Schaffung neuer Plätze ist es, geeignete Grundstücke zu finden. Manchmal stellt sich erst später heraus, dass ein von den Bezirken benanntes Grundstück doch noch nicht bebauungsfähig ist. Um diesen Prozess zu beschleunigen, führt die Senatsbildungsverwaltung mit der Taskforce einen neuen "Standort-Schnellscheck" ein. Das Ziel sei es, dass vor der Begehung des Grundstücks bereits möglichst viele Fragen geklärt seien, teilte ein Sprecher der Bildungsverwaltung mit.

Derzeit frage die Taskforce mittels eines Standort-Check-Formulars bei den Bezirken ab, wo es verfügbare Grundstücke für Grundschulbaumaßnahmen gebe. Mit dieser Abfrage sollen geeignete Grundstücke schneller identifiziert und außerdem problematische Fälle erkannt werden, für die dann möglichst schnell eine Lösung gefunden werden soll, damit auch sie bebaut werden können.

Die Bezirke hätten bis Ende Januar Zeit, das Ergebnis an die Senatsbildungsverwaltung zurückzumelden. "Der Bezirk, der zuerst baureife Grundstücke liefert, rückt in der Bauplanung nach vorne", sagte Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers (SPD).

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