Berlin-Wilmersdorf: Symbolischer Spatenstich am Olivaer Platz führt zu erneutem Protest
Der Olivaer Platz nahe dem Ku'damm soll für 2,5 Millionen Euro umgestaltet werden. Viele Anwohner lehnen das ab. Aber das Bezirksamt will bald loslegen.
Wegen der Nachbarschaft zum Kurfürstendamm gehört der Olivaer Platz eigentlich zu den besten Lagen in der westlichen Innenstadt – aber die dazugehörige Grünanlage zwischen der Lietzenburger, der Konstanzer und der Württembergischen Straße ist nicht gerade ein Publikumsmagnet. Um die seit zehn Jahren geplante Neugestaltung wird noch immer gestritten, wie sich am Mittwoch beim „symbolischen Spatenstich“ mit Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) zeigte.
Ein Festakt war es nicht. Der Stadtrat hatte nicht einmal einen Spaten dabei und wollte nur informieren. Das Bild bestimmten ohnehin mehr die Kritiker von der „Bürgerinitiative Olivaer Platz“, die etwa 2300 Unterschriften gegen den Umbau gesammelt haben. Mitglieder der Initiative empfingen Schruoffeneger mit Protestplakaten und erregten Diskussionen.
Wann der Parkplatz halbiert wird, ist noch offen
Beginnen sollen die Bauarbeiten erst Ende Oktober. Vorerst nicht betroffen ist der Parkplatz an der Württembergischen Straße. Anfangs hatte die rot-grüne Zählgemeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) geplant, den ganzen Parkplatz in einen Spielplatz und Grünflächen umzuwandeln. Dagegen gab es starken Widerstand von Anwohnern und Geschäftsleuten. Unterstützt wurden sie von den Charlottenburg-Wilmersdorfer Fraktionen der CDU und der FDP sowie vom Automobilklub ADAC und dem Handelsverband, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin und der AG City.
An einem „Runden Tisch“ wurde im Herbst 2015 als Kompromiss vereinbart, 60 der 123 Stellplätze und möglichst viele Bäume zu erhalten. Grünflächenamtsleiter Walter Schläger sagte, von den 148 Bäumen würden zunächst nur elf gefällt, die „nicht mehr verkehrssicher“ seien. Es seien auch Neupflanzungen geplant. Im September will der BVV-Grünflächenausschuss noch einmal prüfen, welche Bäume stehenbleiben können. Die Kandidaten für eine Fällung werde man markieren, damit Anwohner sich ein Bild machen können, versprach Baustadtrat Schruoffeneger.
Die Kosten der Neugestaltung nach Plänen des Dresdener Landschaftsarchitekturbüros Rehwaldt werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, die der Senat aus dem Förderprogramm „Aktive Zentren“ zur Verfügung stellen will. Damit die Gelder nicht verfallen, müssen die Arbeiten in diesem Jahr beginnen.
Für den Spielplatz fehlt ein Lärmschutzkonzept
Ursprünglich stammte der Anstoß vom „Förderkreis Neuer Olivaer Platz“ um die Stadtplanerin und SPD-Politikerin Monica Schümer-Strucksberg. Eines der Ziele lautet, die Anlage barrierefrei und übersichtlicher zu machen. Dafür sollen auch Mauern abgerissen werden, die den Park zur Lietzenburger Straße hin abschirmen. Doch dadurch ergibt sich ein neues Problem: Berlins Stadtentwicklungsverwaltung bemängelt, der geplante Spielplatz werde nicht ausreichend gegen Autolärm von der Lietzenburger Straße geschützt. Deshalb wies die Senatsbehörde den Bebauungsplanentwurf zurück. Nun ist dessen Änderung und Neuauslegung nötig. Wie der Schallschutz gewährleistet werden soll, konnte Amtsleiter Schläger noch nicht sagen.
Die Imbissbude an der Konstanzer Straße soll zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Café mit Schankterrasse ersetzt werden.