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Bedrohte Idylle. Wie lange ein Teil der Pächter in der Kolonie Oeynhausen noch die Blumenpracht genießen kann, ist fraglich. Ein Investor plant dort 700 Wohnungen.
© Thilo Rückeis

Umstrittenes Bauprojekt: Streit um Kleingärten: Investor kündigt Pächtern einer der ältesten Kolonien

Die Investoren haben es eilig: In der Schmargendorfer Kolonie Oeynhausen sollen 147 Parzellen noch in diesem Jahr für den heftig umstrittenen Wohnungsbau geräumt werden.

Soeben hat die Firma Lorac, der das ehemals posteigene Teilgrundstück im Norden gehört, den Pächtern zu Ende November gekündigt. Die Tochterfirma der US-Investmentgesellschaft Lone Star will die Hälfte ihres Geländes dem Bauuunternehmer Klaus Groth überlassen, der 700 Wohnungen plant. Der bereits abgeschlossene Vertrag für den Weiterverkauf tritt in Kraft, wenn das Baurecht vorliegt.

Nicht betroffen sind 155 Parzellen, die Lorac gemäß einem Kompromiss dem Bezirk übereignen will, sowie der immer schon landeseigene Südteil mit 122 Lauben. Die Kolonie ist eine der ältesten und größten in Berlin.

Hauptpächter der Anlage ist der Bezirksverband der Kleingärtner, der seine Anwälte nun eine Klage prüfen lässt. Die Kündigungen seien „nicht gerechtfertigt“, solange es noch kein Baurecht gebe, sagt auch der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD). Erst Ende Januar hatten die Kleingärtner bei einer Einwohnerversammlung scharfe Kritik am Bezirksamt geübt, da es die Sicherung der gesamten Kolonie über einen Bebauungsplan viele Jahre versäumt habe. Streit gibt es auch noch um ein geplantes Bürgerbegehren.

Informationen der Betroffenen gibt es unter www.kleingaertnerverein-oeynhausen.de

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