Berlin-Schöneberg: Streit um eine Schule nur für Flüchtlinge
In einer ehemaligen Schule in Schöneberg sollen geflüchtete Kinder unterrichtet werden. Doch dagegen regt sich Widerstand - von Flüchtlingshelfern.
Der Plan
Die ehemalige Luise-und-Wilhelm-Teske-Schule in Schöneberg soll nach dem Willen von Bezirk und Senat zu einer Schule für die Flüchtlingskinder vom Tempelhofer Feld umfunktioniert werden. Es sei andernfalls nicht möglich, alle Kinder aus den Hangars zu beschulen, sagte die Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler (SPD), am Mittwoch auf Anfrage. Gedacht sei an eine Art Bildungszentrum, in dem es auch Volkshochschulkurse und Beratung für Flüchtlinge geben soll.
Der Protest
Gegen diesen Plan gibt es allerdings Protest, denn das ehemalige Schulgebäude wurde seit August 2015 in eine gut funktionierende Flüchtlingsunterkunft umgewandelt, deren Bewohner vorbildlich in umliegende Schulen und Vereine integriert wurden, was auch Schöttler nicht bestreitet. Die im Heim tätigen ehrenamtlichen Mitarbeiter von „Schöneberg hilft“ wollen sich gegen den Plan wenden.
Das Thema wird auch den Bildungsausschuss am Donnerstag beschäftigen. Es sei ein „Skandal“, dass ein solches Heim aufgelöst werden solle, um Platz für eine reine Flüchtlingsschule zu machen, kritisiert Hans-Jürgen Kuhn, der Koordinator von „Schöneberg hilft“. Wenn man schon eine solche Schule benötige, weil die anderen Schulen keinen Platz mehr hätten, sei es besser, sie auf dem Tempelhofer Feld zu errichten. Die Initiative hat einen offenen Brief geschrieben.