Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf: Steinmeier in der Bahnhofsmission
Der Bundesaußenminister hat das „Hygienecenter“ am Zoo besucht. Frank-Walter Steinmeier (SPD) engagierte sich schon früher für Obdachlose.
Der Mann hat als junger Jurist Obdachloseneinrichtungen über Jahre ehrenamtlich beraten. Seine Doktorarbeit trägt den Titel: „Bürger ohne Obdach – Zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum“. Das ist schon etwas her, aber noch heute hat das Thema seinen Platz im Terminkalender von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Am Mittwoch war er zu Gast bei der Bahnhofsmission am Zoo, und da schaute er sich auch das im Dezember 2015 eröffnete „Hygienecenter“ an. Obdachlose können hier duschen, an manchen Tagen bieten Ehrenamtliche professionelle Fußpflege an.
Steinmeier war nicht zum ersten Mal in Deutschlands ältester Bahnhofsmission zu Besuch, darüber freute sich auch die Sprecherin der Berliner Stadtmission, Ortrud Wohlwend. Bei einem ehrenamtlichen Einsatz vor drei Jahren packte er auch selbst mit an, erinnert sie sich. Der Leiter der Bahnhofsmission, Dieter Puhl, erzählt Steinmeier vom rasanten Anstieg der Wohnungslosenzahlen in den vergangenen fünf Jahren in Berlin – er schätzt deren Zahl auf etwa 6.000. Die Mehrheit der Hilfsbedürftigen am Bahnhof Zoo kommt aus Osteuropa und anderen Staaten. Für sie sorgen unter anderem rund 150 Ehrenamtliche. Ihnen dankt der Minister, zugleich sagt er, er wolle sich bei der Suche nach Geldgebern mit engagieren. Geplant ist auch eine Verdoppelung der Fläche. Die Zusage der Deutschen Bahn dazu gibt es wohl schon.
Am Eingang begrüßt ein Foto die Gäste. Darauf ist der Außenminister beim Brote schmieren zu sehen. Auch mit dem Kältebus der Stadtmission ist er schon mal die ganze Nacht mit unterwegs gewesen. (Mit epd)