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So wie auf diesem Bild in der Invalidenstraße könnte sich auch bald in Reinickendorf immer wieder baustellenbedingter Stau bilden.
© picture alliance / dpa

Berlin-Reinickendorf: Staufalle im Norden Berlins

Die Oranienburger Straße in Reinickendorf wird bis 2020 erneuert – täglich sind 25.000 Fahrzeuge betroffen.

In der Woche nach Ostern beginnt in Reinickendorf die größte Straßenbaumaßnahme, die jemals in Verantwortung des Bezirks durchgeführt wurde. Auf einer Länge von 2,4 Kilometern muss die Oranienburger Straße zwischen der Einmündung Wittenauer Straße, nördlich des S- Bahnhofs Wittenau, und der Tessenowstraße, nördlich der S- und U-Bahnhöfe Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, neu gebaut werden. Der Fahrbahnquerschnitt wird zulasten des Mittelstreifens verbreitert, vor allem werden zusätzliche Spuren für Radfahrer und Schutzstreifen gebaut.

Bevor im Herbst 2020 am Ende der Arbeiten 40.000 Quadratmeter Asphaltdecke neu aufgebracht werden, müssen die gesamte Kanalisation und das Strom-, Gas- und Telekommunikationsnetz neu angelegt werden. Besonders aufwendig ist außerdem der Austausch der 100 Jahre alten, gusseisernen Wasserleitung. Über diese Leitung mit einem Querschnitt von einem Meter wird ganz Nordberlin versorgt.

Wie die zuständige Bezirksstadträtin, Katrin Schultze-Berndt, am Mittwoch mitteilte, werden die Arbeiten in zehn voneinander unabhängige Abschnitte aufgeteilt. Dabei wird sowohl vom Süden als auch vom Norden gleichzeitig mit dem Abräumen der alten Fahrbahndecke und dem Aushub begonnen. Die Planer und die am Bau beteiligten Unternehmen haben den Ehrgeiz, die Baumaßnahmen so aufzuteilen, dass sich einspurige und damit stauträchtige Streckenabschnitte mit solchen mit jeweils zwei Fahrbahnen und fließendem Verkehr abwechseln.

Die Oranienburger Straße ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im Norden Berlins

Die Baukosten belaufen sich auf zehn Millionen Euro, sie werden von der Senatsverwaltung für Finanzen getragen. Auf einem Teil der Baustrecke, zwischen der Wittenauer Straße und der Abzweigung Roedernallee, verläuft die Bundesstraße 96. Dieser Abschnitt wird von täglich 25.000 Fahrzeugen benutzt. Die Oranienburger Straße ist neben der Autobahn A 111 die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Norden Berlins. Durch eine Reihe von Umleitungen, etwa durch die parallel zur S-Bahn verlaufenden Cyklopstraße, soll ein völliger Verkehrszusammenbruch verhindert werden.

Die Totalerneuerung der Strecke war notwendig geworden, weil in den vergangenen 50 Jahren die Fahrbahndecke immer nur in Teilabschnitten ersetzt worden war. Nun werden neben den Fahrradwegen auch die meisten Gehwege neu gebaut, wobei deren künftige Breite zwischen 1,50 und 2,50 Meter liegen wird. Bereits in den vergangenen Tagen sind zwischen dem Nordgraben und der Tessenowstraße auf dem Mittelstreifen der Oranienburger Straße 80 Bäume gefällt worden.

Weitere 50 müssen verschwinden, weil sie den Neubau der Versorgungsleitungen behindern. Für die Ersatzbepflanzungen sind schlankere Baumarten vorgesehen. Gebaut wird von Montag bis Freitag zwischen sieben und 18 Uhr, eine Ausdehnung auf den Samstag ist möglich. Von einer im voraus vereinbarten Bonuszahlung an die Bau ausführende Firma für pünktlichen Abschluss der Arbeiten wurde abgesehen, weil der Baufortschritt zu stark vom Austausch der Versorgungsleitungen abhängt. Über deren Zustand kann aber erst dann etwas ausgesagt werden, wenn der Boden aufgegraben worden ist.

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