zum Hauptinhalt
Stimmen gegen Gewalt. Neben den Seeed Vocalists sollen noch andere Größen der deutschen Kulturszene auftreten. Ein „Special Guest“ ist jedoch noch nicht bekannt gegeben worden. Könnte er die dringend benötigten Spenden beisteuern?
© picture alliance / dpa

Benefizgala im Admiralspalast: Stars feiern Geburtstag von Jonny K.

Seeed, B-Tight und einige andere kommen am Sonntag zur Benefiz-Party zum Gedenken an Jonny K. in den Admiralspalast. Die Erlöse sollen Projekte gegen Gewalt finanzieren. Ein Überraschungsgast könnte als Großspender auftreten.

Es wird wohl eine der größten Geburtstagsfeiern Berlins. Doch der Ehrengast ist nicht dabei. Am 7. April wäre Jonny K. 21 Jahre alt geworden. Zu seinem Gedenken veranstaltet seine Schwester Tina K. eine Benefizgala im Admiralspalast. Nun ist die Gästeliste bekannt. Nur der Überraschungsgast löst Spekulationen aus.

Jonny K., so erzählt es seine Schwester, liebte Musik. Besonders Hip Hop. Lil Wanye, Jay-Z und Kanye West gehörten zu seinen Idolen. Zu seinem Geburtstag hat Tina K. nun gleich einige deutsche Stars des Genres für die Feier gewinnen können. Die Vocalists von Seeed und B-Tight Playaz werden unter anderem auftreten. Außerdem sollen die Blue Man Group, Glasperlenspiel und die Berliner Soul Sängerin Jocelyn B. Smith, eine enge Freundin der Familie, Geld für den Verein „I am Jonny“ einspielen.

Tina K. hatte den Verein gegründet, nachdem ihr damals 20-jähriger Bruder in der Nacht zum 15. Oktober auf dem Alexanderplatz von sechs Männern verprügelt und so schwer verletzt wurde, dass er im Krankenhaus verstarb. Mittlerweile ist gegen die Täter Anklage erhoben worden, der Prozess soll demnächst beginnen. Seit einigen Monaten engagiert sich Jonnys Schwester mit dem Verein gegen Gewalt in Berlin. Unter anderem spricht sie an Schulen über Präventionsmaßnahmen. Auch das Konzert „Stimmen für unseren Bruder“ soll ein Zeichen für mehr „Menschlichkeit, friedliches Miteinander, Gemeinsamkeit, Solidarität und Respekt“ setzen. Tanz und Musik sollen den Abend in Schwung bringen, Tombola, Kuchen und Kerzen soll es auch geben. „Das Geld geht in erster Linie direkt in Projekte“, sagte Tina K. Vor allen Dingen in den Bereichen Musik, Sport, Schauspiel und Kunst will sich der Verein engagieren. Langfristig jedoch plant Tina K., den Verein in eine Stiftung umzuwandeln, die sich für die Unterstützung von Gewaltopfern einsetzen und weitere Projekte finanzieren soll. Doch für eine Stiftung benötigt sie viel Geld. Erst ab etwa 150 000 Euro kann eine Stiftung wirtschaftlich arbeiten, da das Grundvermögen nicht angetastet werden darf und Projekte nur aus den Zinsen finanziert werden, wie der Berliner Opferbeauftragte Roland Weber sagte, der sich seit längerem nach Sponsoren umsieht und Tina K. in Sachen Stiftung berät.

„Natürlich freue ich mich, wenn die ein oder andere Spende zusammen kommt“, sagte Tina K. Mit einigen Großspendern wird im Hintergrund schon verhandelt, größtenteils mit Firmen und Banken. Denkbar ist aber auch, dass ein Musiker nun den Restbetrag am Sonntag aufbringt. Etwas geheimnisvoll schreibt Tina K. in ihrer Ankündigung zur Party, es werde auch ein „Special Guest“ erwartet, dessen Namen sie nicht nennen wollte. Es handele sich aber um „den größten Namen im Deutschrap“.

Zumindest der bekannteste deutsche Rapper dürfte derzeite der Berliner Paul Würdig, besser bekannt als Sido, sein. Und der hat derzeit noch jede Menge Geld zu spenden. Erst vor etwa einer Woche hatte er bei Stefan Raabs Polit-Talk „Absolute Mehrheit“ 300 000 Euro gewonnen. Was er mit dem Geld anfängt, hat er bisher nicht verraten. Allerdings ist bekannt, dass Sido schon früher größere Summen an wohltätige Zwecke gespendet hat. Tina K. wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern. Sidos Management dementiert, Sido sei „leider nicht dabei“. Für Rap-Fan Jonny K. wäre es eine schöne Geburtstagsüberraschung.

„Stimmen für unseren Bruder“, 7. April, 18 Uhr, Admiralspalast, Friedrichstraße 101, Mitte, Eintritt: 18 Euro

www.iamjonny.de

Zur Startseite