Finanzverwaltung Berlin: Staatssekretär Feiler geht in den Ruhestand
30 Jahre kümmerte er sich ums öffentliche Geld, nun hat der 64-Jährige seinen vorgezogenen Ruhestand angekündigt.
Klaus Feiler geht. Der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Finanzen, der kürzlich erst seinen 64. Geburtstag feierte, geht dem Vernehmen nach in den vorgezogenen Ruhestand. Aus rein privaten Gründen, wie man hört, er hat dies intern schon länger angekündigt. Zeit für die Familie ist ein Wert an sich. Für die Finanzbehörde und alle, die sich näher mit den öffentlichen Finanzen Berlins beschäftigen, ist dies ein herber Verlust.
Seit Februar 2012 war der Sozialdemokrat und gebürtige Berliner als Staatssekretär zuständig für den Landeshaushalt, die Finanzpolitik und das öffentliche Personal. Vorher schon hatte er zehn Jahre als Abteilungsleiter die Aufstellung der Berliner Etats begleitet – in schwierigen und guten Zeiten als loyaler und hoch kompetenter Zuarbeiter für drei Finanzsenatoren, deren Charakter und Arbeitsweise unterschiedlicher kaum hätte sein können: Thilo Sarrazin, Ulrich Nußbaum und Matthias Kollatz.
Nachfolger offenbar schon ausgeguckt
In den Verhandlungen mit den Koalitionsfraktionen sowie den Fachverwaltungen des Senats und der Bezirke galt Feiler stets als knallharter Unterhändler – aber auch als eine Seele von Mensch. Ein humorvoller und verlässlicher Mensch, der gern bei den Berliner Märchentagen vorliest. Dem Vernehmen nach wird Feiler noch im Oktober verabschiedet, sein Nachfolger ist offenbar auch schon ausgeguckt.
Nach Informationen aus Koalitionskreisen soll der SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des parlamentarischen Hauptausschusses, Fréderic Verrycken, neuer Finanzstaatssekretär werden. Eine offizielle Bestätigung für diese Personalie gibt es bisher nicht.
Erfahrener Finanzexperte
Der Senat muss den Wechsel an der Hausspitze der Finanzverwaltung noch beschließen. Der neue Mann ist Politologe und ehemaliger Journalist, geboren in Brüssel und seit sieben Jahren Mitglied des Abgeordnetenhauses. Er gilt als pflichtbewusst, in finanzpolitischen Dingen kompetent und fraktionsübergreifend als angenehmer Gesprächspartner.
Feiler, der nun den Ruhestand genießen will, hat eine lange Vergangenheit als öffentlich bediensteter Finanzexperte. Der Volkswirtschaftler, der in den achtziger Jahren Grundsatzreferent im Bundesfinanzministerium und stellvertretender Pressesprecher war, ehemals noch in Bonn, wechselte nach der Wende ins Finanzministerium in Potsdam. Erst als Pressereferent, dann als Büroleiter und schließlich als Leiter des Grundsatzreferats, gleichzeitig zuständig für die Aufstellung des Brandenburger Landeshaushalts. In gleicher Funktion wechselte er 2002 nach Berlin in die damals rot-rote Koalition.
Ulrich Zawatka-Gerlach
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