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Seit Freitag laufen die rot-grün-roten Koalitionsverhandlungen.
© Annette Riedl/dpa

Offener Brief an „politische Verhandlungspartner:innen“: Sport und Kultur stellen Forderungen an künftige Berliner Koalition

Verband und Initiative appellieren an die Verhandler. Die Erwartungen an die neue Koalition hoch, sie fordern eine Sportstätten- sowie eine Kulturoffensive.

Erst wurde sondiert, seit Freitag laufen die rot-grün-roten Koalitionsverhandlungen. Am Montag starten die 16 Facharbeitsgruppen mit ihrer Arbeit. Die Erwartungen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an die neue Koalition sind hoch.

Der Landessportbund Berlin (LSB) zum Beispiel hat sich mit einem offenen Brief an die „politischen Verhandlungspartner:innen“ gewandt, in dem er einen „sportlichen Senat“ und eine Sportstättenoffensive für besser sanierte öffentliche und vereinseigene Anlagen fordert.

Die Mitplanung des Sports dürfe bei der Schulbauoffensive nicht vergessen werden, betonen LSB-Präsident Thomas Härtel und LSB-Direktor Friedhard Teuffel. Schulbau wird in der künftigen Koalition weiter Priorität haben. Im vom Senat verabschiedeten Doppelhaushalt 2022/2023 ist Schulbau Investitionsschwerpunkt mit je 900 Millionen Euro für die nächsten beiden Jahre. Weitere 510 Millionen Euro soll die Wohnungsbaugesellschaft Howoge für die Schulen aufbringen.

Auch die Leuchtturmprojekte wie der geplante inklusive Jahn-Sportpark, die Modernisierung des Olympiaparks oder die Entwicklung von Vereinssport auf dem ehemaligen Flughafengelände Tegel soll Rot-Grün-Rot realisieren. Der LSB fordert eine übergreifende Stadtentwicklungsstrategie Sport.

Kostenloses VBB-Ticket für Ehrenamtliche

Rund 660000 Mitglieder sind im LSB aktiv. Ohne Übungsleiter:innen, Trainer:innen und Ehrenamtliche könnte Sport vor allem im Kinder- und Jugendbereich gar nicht angeboten werden. Die Fördervereinbarung Zukunftssicherung Sport müsse mit dem LSB verlängert werden, fordert der Verband. Ein kostenfreies VBB-Ticket könnte den ehrenamtlich Aktiven eine angemessene Anerkennung für ihre Arbeit geben, schlägt der LSB-Vorstand vor. Und Landestrainer:innen müssten im Spitzensport auch angemessen bezahlt werden.

Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und Linken ist der Sport als 19. und letzter Punkt berücksichtigt. Sport treiben dürfe weder an finanzieller Not scheitern, noch daran, dass es nicht ausreichend Sportflächen gibt, schreiben die Koalitionäre. Man wolle das ehrenamtliche Engagement in Vereinen „gezielt“ unterstützen und Sportflächen „in der ganzen Stadt bauen und sanieren“.

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Rot-Grün-Rot gibt auch der Kultur das Versprechen, dass man eine Kulturoffensive starten wolle und Hilfen zur Stärkung von Kulturbetrieben fortsetzen wolle. Mehr als 60 Kulturbetriebe haben sich inzwischen zusammengeschlossen und fordern von Rot-Grün-Rot die Aufnahme eines Kulturfördergesetzes in den Koalitionsvertrag.

Bislang fehlen laut Initiative für ein Kulturfördergesetz Leitlinien zur Förderung, Finanzierung und Entwicklung von Kultur in der Stadt. Eine „Kulturoffensive“ dürfe nicht folgenlos bleiben.

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