Berliner CDU über Führungsfrage der Bundes-CDU: „Spahn wäre ein guter Kandidat gewesen!“
Einige der Berliner CDU bedauern, dass Jens Spahn nicht selbst als CDU-Chef kandidiert - und wollen deshalb Armin Laschet unterstützen.
Während sich der Berliner CDU-Landeschef, Kai Wegner, bereits vor rund zwei Wochen für Friedrich Merz als CDU-Bundeschef ausgesprochen hatte, bedauern es einige in der Berliner CDU, dass Jens Spahn nicht als Kandidat zur Verfügung steht. Spahn, Gesundheitsminister und Mitglied des CDU-Bundespräsidiums, wird den Ministerpräsidenten in Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, bei dessen Kandidatur unterstützen. Beide gemeinsam hatten dies am Dienstag in einer Pressekonferenz erläutert, nur wenige Stunden später hatte auch Friedrich Merz seine Kandidatur zum CDU-Chef bekanntgegeben. Einig waren sich alle drei darin, dass das Parteiamt mit einer möglichen Kanzlerkandidatur verbunden ist.
Stefan Evers, der Berliner CDU-General, hätte gerne Jens Spahn unterstützt: "Ich bin ein großer Fan von Jens Spahn, umso mehr Anerkennung dafür, dass er sich zurückgenommen hat", sagte Evers dem Tagesspiegel. Evers betonte, dass es schließlich „niemand am Ende alleine“ mache, der Bundesvorstand der CDU müsse als Ganzes funktionieren, nicht nur die Spitze. „Wichtig ist, dass Spahn ganz prominent eingebunden ist, weil er für ein Zukunftsversprechen der CDU steht“, sagte Evers.
„Staatstragend, klar, weitsichtig und versöhnlich“
Ähnlich sieht das Mario Czaja, Kreischef in Marzahn-Hellersdorf, und Mitglied der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Er sei immer ein großer Unterstützer von Jens Spahn gewesen. Dieser habe durch die Unterstützung der Kandidatur von Armin Laschet einen Beitrag geleistet, die Partei zu einen. „Ich kann das nachvollziehen und bin geneigt, diesen Weg zu unterstützen“, sagte Czaja.
Jan-Marco Luczak, Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Berliner Landesvorstand der CDU twitterte, er habe „allergrößten Respekt“ vor der Entscheidung von Jens Spahn. „Seine Worte zur Begründung - staatstragend, klar, weitsichtig und versöhnlich- zeigen, er wäre selbst ein sehr guter Kandidat gewesen!“, schreibt Luczak.
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Einig sind sich alle darin, dass der Prozess der Neusortierung an der CDU-Spitze nicht zu lange dauern darf - da die Führungsfrage auf einem Sonderparteitag bereits am 25. April geklärt werden solle, dürften sie darin nicht enttäuscht werden. Der weitere CDU-Bewerber, Norbert Röttgen, kündigte am Dienstag eine Team-Kandidatur gemeinsam mit einer Frau an. „Die zweite Person in meinem Team wird eine Frau sein“, twitterte er. Einen Namen nannte er nicht. „Das Wohltuendste ist, dass jeder der Kandidaten bekannt ist und für etwas steht, das sind durchweg profilierte Köpfe“, lobte Generalsekretär Stefan Evers. Und sagte auch: „Jetzt sind wir in einer Wettbewerbssituation, da darf schon jeder klarmachen, was ihn vom anderen unterscheidet.“
Kai Wegner bleibt dabei und unterstützt Friedrich Merz. Wegner sagte dem Tagesspiegel, er sei "davon überzeugt, dass Friedrich Merz das mitbringt, was unser Land und die CDU jetzt brauchen: Eine klare Haltung und eine klare Sprache, die Orientierung geben kann. Mit diesen Eigenschaften kann der Aufbruch für die CDU und unser Land gelingen."
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