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Der Großteil des Umzugs zum neuen BER ist bereits passé.
© Patrick Pleul /dpa

Spektakel mit acht Jahren Verzögerung?: So wird der BER-Umzug um den 31. Oktober ablaufen

Zwei Drittel des Umzugs sind schon durch, erklärte Flughafen-Chef Lütke Dalrup am Dienstag. Der Rest werde von einer kleinen Feier am 31. Oktober begleitet.

Die früheren Berliner Flughafenchefs hatten beim Umzug des Flughafens von Tegel zum BER nach Schönefeld ein großes medienwirksames Szenario wie in München im Kopf. In der „Nacht der Nächte“ vom 16. auf 17. Mai 1992 zog der Flughafen in Riem in 16 Stunden ins Erdinger Moos um, begleitet von vielen Kameras.

So ein Spektakel kam dem amtierenden Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup überhaupt nicht in den Sinn. Erstens will man Gäste und Medientross wegen der Pandemie in überschaubaren Zahlen halten. Zweitens ist die Feierlaune nach acht Jahren Eröffnungs-Verzögerung auf ein Minimum gesunken. Und drittens hätte sich Lütke Daldrup gerne ein anderes Datum gewünscht als seinen 64. Geburtstag am 31. Oktober.

Vielleicht hat deshalb der Umzug von schwerem Gerät wie Flugzeugtreppen oder Schlepper still und leise schon begonnen. Mehr noch: „Zwei Drittel aller Umzüge sind bereits durchgeführt“, sagte Lütke Daldrup am Dienstagabend. Das letzte große Gerät werde Ende November umziehen.

Am Eröffnungstermin 31. Oktober wird nicht mehr gerüttelt. An diesem Sonnabendnachmittag werden wohl parallel um 14 Uhr zwei Maschinen der größten BER-Kunden, je eine Lufthansa- und eine Easyjet-Maschine, am BER landen und gemeinsam zum Terminal rollen. Das wird wohl schöne Fotos geben.

Im Terminal werden ankommende Gäste der beiden Fluggesellschaften begrüßt und eine Pressekonferenz organisiert. Geschäfte werden weitgehend geöffnet sein, die meisten Gäste werden sich auf der Flughafenterrasse aufhalten, damit der coronabedingte Abstand eingehalten werden kann. „Und um 18 Uhr ist dann Schluss“, sagt der BER-Flughafenchef.

Der erste Flug soll nach London-Gatwick gehen

Ab 18 beziehungsweise 19 Uhr landen dann weitere, vor allem Easyjet-Maschinen während der ersten sichtbaren Umzugswelle im BER. Der erste Abflug vom BER ist am Sonntag, 1. November, um 6.45 Uhr geplant. Das wird laut Lütke Daldrup wahrscheinlich ein Easyjet-Flug nach London Gatwick sein.

Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Dalrup hat am Eröffnungstag des BER Geburtstag.
Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Dalrup hat am Eröffnungstag des BER Geburtstag.
© imago

Der zweite Umzugsschritt ist am 3. November geplant, wenn abends Flüge von Eurowings, Vueling am BER ankommen. „Diese Maschinen gehen am nächsten Tag auch wieder vom BER raus“, sagt Lütke Daldrup. Eine „Besonderheit“ werde die Eröffnung der Südbahn am 4. November sein. Diese wird offiziell mit einem Flug von Qatar Airways um 10 Uhr in Betrieb genommen.

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Ab Sonnabend, 7. November, sollen alle Maschinen, die normalerweise noch am Abend in Tegel landen würden, im BER landen. Das sind laut Flughafenchef Flüge von Lufthansa, Austrian, KLM, Brussels Airlines, KLM oder SAS. „Ab Sonntag, 8. November, geht der gesamte Flugverkehr vom BER ab“, sagt Lütke Daldrup.

Der große Abschied von Tegel

Und natürlich muss es auch einen gebührenden Abschied von Tegel geben. Eine große Open Air-Veranstaltung wird wegen der Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen soll es ein „bescheidenes Event“ in Gestalt eines symbolischen Abflugs geben.

Der letzte Flug von Tegel wird mit Air France nach Paris stattfinden. Im Januar 1960 habe es mit einer Air France-Maschine auch den ersten Linienflug auf dem Flughafen Tegel gegeben, erklärte Lütke Dalrup.

Der alte Flughafen Tegel wird Ende des Monats geschlossen.
Der alte Flughafen Tegel wird Ende des Monats geschlossen.
© Carsten Koall/dpa

Am 8. November wird Tegel symbolisch an die Tegel Projekt GmbH übergeben. Allerdings bleibt dort noch weitere sechs Monate die Flugbetriebsfähigkeit erhalten. „Die echte Übergabe im materiellen Sinn ist im Mai 2021 geplant.“

[Es ist soweit - der Hauptstadtflughafen soll diesmal wirklich in Betrieb gehen. Aber warum hat das eigentlich so lange gedauert? In unserem 3D-Rundgang können Sie den BER schon vorab besichtigen.]

Parallel läuft die Eröffnung der neuen Verkehrsinfrastruktur. Am 25. Oktober will die Deutsche Bahn den neue Bahnhof BER eröffnet. Ein Sonderzug soll von Charlottenburg zum BER fahren.

Am 26. Oktober beginnt der normale S-Bahn-Betrieb zum BER zunächst mit einem eingeschränkten Fahrplan, ab dem 29. Oktober startet der reguläre Fahrplan für die S9 und S45, die dann zum BER durchfahren.

Aus SXF wird BER

Eine weitere Veranstaltung organisiert die Flughafengesellschaft parallel zur Deutschen Bahn ebenfalls am Sonntag, 25. Oktober. Das Terminal 5, der alte Flughafen Schönefeld, wird offiziell eingeweiht.

Dort wird vor allem Ryanair seine Flüge von und nach Berlin organisieren. Ab diesem Tag gilt auch der offizielle IATA-Code BER. „SXF ist dann Geschichte“, sagt Lütke Daldrup, ab dem 8. November wird dann „TXL“ als IATA-Code nicht mehr funktionieren.

Die Kapazität im Terminal 5 liegt bei zehn bis zwölf Millionen Passagiere pro Jahr, im Terminal 1 des BER bei 33 Millionen Passagieren. Die Flughafengesellschaft hat rund 2100 Mitarbeiter. Am gesamten Standort BER mit Terminal 5 werden etwa 20.000 Menschen arbeiten, darunter Sicherheitspersonal, Bodenverkehrsdienstleister, Bundespolizei, Feuerwehr und Angestellte von rund 100 Geschäften.

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