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Stehrumchen auf dem roten Teppich. Die ersten Fans der Berlinale werden sich schon am Sonntagabend in den Potsdamer Platz Arcaden versammeln, um sich beim Vorverkauf am Montagmorgen die erste Tickets zu sichern.
© picture-alliance/ dpa

Filmfestspiele in Berlin: So kommt man wirklich an Berlinale-Karten

Seit heute läuft der Vorverkauf für Tickets der Berlinale. Hier erklären wir in zehn Schritten, wie man wirklich an Tickets kommt – und dabei nicht die Nerven verliert.

Am Montag geht es endlich wieder los. Ab 10 Uhr öffnen die Schalter zum größten Mysterium der Internationalen Filmfestspiele: der kompliziertesten Ticketbörse Berlins, ach, eigentlich der ganzen Welt. Der Vorverkauf der mittlerweile 65. Berlinale beginnt. Und schon vor dem ersten Film stellen sich die Fans eine Menge Fragen: Welches der 440 Werke will ich mir tatsächlich ansehen? Und für welchen Streifen bekomme ich überhaupt Karten – wann und wo und vor allem wie geht das? Damit die Suche ein Happy End hat, hat Berlin-Ressortleiter und Berlinale-Fan Robert Ide in diesem zeitlos schönen Text aus dem Jahr 2015 für alle verständlich erklärt: So geht es in zehn Schritten zum richtigen Ticket.

1. Programm lesen und verstehen

Beschreibungen aller Filme finden sich im großen Berlinale-Journal, das ab Sonntag oder Montag (niemand weiß das bei der Berlinale immer so genau) in den beteiligten Kinos und den Potsdamer Platz Arcaden zu bekommen ist. Über die zu den Premieren anreisenden Stars hat der Tagesspiegel schon ausführlich informiert. Eine gute Übersicht bieten auch die Service-Hefte der Stadtmagazine „Zitty“ und „Tip“. Dort kann man seinen Film in eine kleine Zeittafel eintragen.

2. Filme aussuchen und ordnen

Die Filme des Wettbewerbs kommen später meist ins Kino. Seltene Weltreisen bieten dagegen die Reihen „Panorama“ und „Forum“. Nehmen wir den russischen Forumsfilm „Chaiki“, in dem auch Kalmückisch gesprochen wird. Von der Berlinale wird er so angekündigt: „Elza lebt in einer kleinen Stadt in Kalmückien am Kaspischen Meer. Wieder geht ein Jahr zu Ende, es ist kalt und etwas Schnee liegt auf der Steppe. Als ihr Mann, der von illegalem Fischfang lebt, sie am Abend fragt, was sie getan habe, lügt Elza ihn an. Sie war nicht bei ihrer Mutter, sondern an der Bushaltestelle: Sie wollte fort.“ Nun geht es darum, wann der Film läuft. „Chaiki“ vergleichsweise oft, und zwar am 7. Februar im CineStar, am 8.2. im Zoo-Palast, am 10.2. im HAU und im Delphi sowie am 15.2. noch mal im CineStar.

3. Erst mal hinten anstellen

Der Vorverkauf beginnt für jeden Film drei Tage im Voraus (bei Wiederholungen im Wettbewerb vier Tage). Also für „Chaiki“ am 7. Februar gibt es erst ab Mittwoch, 4. Februar, Karten in den Potsdamer-Platz-Arcaden, im Kino International oder im Haus der Berliner Festspiele (Achtung, Klappstühle empfehlen sich!). Ohne Festivalflair, aber wohl mit der kürzesten Schlange kann man sich nun auch im Autohaus des Sponsors Audi am Kurfüstendamm anstellen. Die Kassen öffnen um 10 Uhr.

Anstehen am Montag lohnt sich aber: Es gibt Karten für alle Filme im Friedrichstadtpalast (Achtung, harte Sitze!) und für den Abschlusstag – Sonntag, den 15. Februar. Mit „Chaiki“ kann man also hier schon Glück haben. Die Karten kosten ab 10 Euro, etwas mehr als vergangenes Jahr.

4. Gleich mal schnell einloggen

Unter www.berlinale.de gibt es ab 10 Uhr ebenfalls Karten, allerdings nur wenige. Die online gebuchten Tickets können entweder als print@home-Ticket zu Hause ausgedruckt oder als mobiles Ticket aufs Smartphone geschickt werden. Alternativ können die Online-Tickets am entsprechenden Schalter in den Arkaden am Potsdamer Platz abgeholt werden. Leichter geht es – auch drei Tage im Voraus – an Konzertkassen. Das kostet allerdings zwei Euro Aufschlag.

5. Am Stichtag einkaufen

Wer also am Mittwoch, den 4. Februar tatsächlich Karten für die weltweite Erstaufführung von „Chaiki“ am 7. Februar im CineStar erwerben will, kündigt sich an diesem Tag später im Büro an. Und kommt besser eine Stunde vor Kassenöffnung, das spart viele Stunden Warten.

Wie bekomme ich mehr als zwei Tickets?

6. In der Schlange vernetzen

Jeder darf zwei Karten pro Film kaufen. Also die Vorderfrau fragen: „Bringst du mir zwei Mal ,Chaiki‘ mit?“ Die kann man dann tauschen oder Freunde mitnehmen.

 

7. Freunde mitmachen lassen

Je größer der Kreis an Mitkäufern und Tickettauschern, desto höher die Chance auf alle Filme, die man sehen will.

8. Vorletzte Chance: Die Tageskasse

Ein kleines Kontingent gibt es an der Tageskasse des Kinos, in dem der Film läuft (Achtung, jedes Kino hat eine andere Öffnungszeit!). „Chaiki“ läuft erstmals am Sonnabend, den 7.2., um 17 Uhr im CineStar. Die Kasse hier öffnet um 10 Uhr.

9. Letzte Chance: Der Spontankauf

Vor Filmbeginn findet sich vor dem Kino meist noch jemand, der ruft: „Will jemand noch eine Karte für ,Chaiki‘?“

10. Gleicher Film, neues Glück

„Chaiki“ läuft erneut am 8. Februar im Zoo-Palast. Der Verkauf dafür startet also am Donnerstag. Dann geht es von vorne los. Und drei Runden bleiben auch noch.

Die Berlinale-Sonderseite des Tagesspiegel finden Sie hier.

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