Astrazeneca-Impfstopp aufgehoben: So geht es in Berlin mit den Impfungen weiter
Wer kann die Impfung wann nachholen? Und sind die zuvor abgesagten Termine nun einfach wieder gültig? Der Überblick zu den Astrazeneca-Impfungen in Berlin.
Nachdem der Astrazeneca-Impfstoff wieder freigegeben wurde, sind die Impfzentren Tegel und Tempelhof seit Freitag wieder geöffnet. Dort wird ihn Berlin das Astrazeneca-Mittel gespritzt. „Wir sind vorbereitet, nun zügig diejenigen zu impfen, deren Termin wegen des Astrazeneca-Stopps ausgesetzt war“, sagte Mario Czaja, Präsident des DRK Berlin, das die Arbeit in den Impfzentren koordiniert. „Wer in den letzten Tagen einen Impftermin hatte, kann in den Zentren vorbeischauen, wir helfen unbürokratisch.“
Die Gesundheitsverwaltung teilte am Donnerstagabend mit, dass alle in der Zukunft geplanten Termine, die wegen des Impfstopps abgesagt wurden, nun wieder gültig seien. Wer seine Kontaktdaten bei der Buchung hinterlegt hat, werde per SMS oder Mail informiert. Wer keine Benachrichtigung erhält, könne aber trotzdem zu dem ursprünglich vereinbarten Termin im jeweiligen Impfzentrum erscheinen.
Und die ausgefallenen Termine? Wessen ursprünglicher Impftermin in den vergangenen Tagen lag, könne sich hingegen am Wochenende ohne Termin impfen lassen. Dazu müsse der oder die Betroffene lediglich mit den erforderlichen Unterlagen beim jeweiligen Impfzentrum erscheinen, bei dem der ausgefallene Termin geplant war.
Das Angebot gelte für das Zentrum Tegel am Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr, für das Impfzentrum Tempelhof seien die Öffnungszeiten an beiden Tagen auf ebenfalls 9 bis 18 Uhr ausgeweitet worden. Fürs Nachholen der Impfung sei eine Terminbuchung empfohlen, aber nicht erforderlich.
Wer das Ersatzangebot am Wochenende nicht wahrnimmt, könne sich bei der Impfhotline (Tel.: 030/9028-2200) melden und für die kommende Woche einen Ersatztermin vereinbaren.
Impfzentren machen Überstunden
Tausende Impfungen mit Astrazeneca waren verschoben worden, in den Zentren soll deshalb bereits am Freitag bis weit in die Nacht gearbeitet werden. Gesundheitsministerin Dilek Kalayci (SPD) begrüßte die erneute Freigabe des Impfstoffes und teilte am Abend mit: „Ich rufe alle, die eine Einladung zur Impfung erhalten haben, auf, die Chance zum Impfen zu ergreifen. Alle, die berechtigt sind, eine Impfung zu erhalten, werden ausdrücklich über mögliche Risiken aufgeklärt.“
Auch am Wochenende werde in den Impfzentren in Tegel und Tempelhof länger gearbeitet, sagte Kalayci am Freitagmorgen im rbb-Inforadio. „Wir haben richtig viel Luft noch, was Terminierung angeht“, ergänzte die Senatorin. Es gebe eine Menge Impfberechtigte für Astrazeneca in der Stadt - etwa Pflegekräfte, Ärzte, Erzieher, Lehrer, über 70-Jährige - „da kann ich nur sagen: bitte Termine buchen“.
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Das Mittel habe in Deutschland Akzeptanzprobleme von Anfang an gehabt, es sei aber sehr wirksam, sage Kalayci. Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist aus Sicht der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) auch sicher, wie die Behörde am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Es werde aber eine Extra-Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hat nach der Wiederzulassung des Impfstoffs vom Hersteller Astrazeneca eine flächendeckende Impfung mit diesem Vakzin in Arztpraxen der Hauptstadt gefordert. In den Praxen könne es auch eine intensive Aufklärung geben. (mit dpa)