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Damit es in Berlin grün bleibt, brauchen Bäume Unterstützung.
© Paul Zinken/dpa

Grüne Hauptstadt: Senat will Berlins Bäume retten

Der Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses hat ein Programm zum Wässern und Düngen von Stadtbäumen beschlossen – und auch an Beregnungsanlagen gedacht.

Die rund 440.000 Bäume Berlins sollen nicht verhungern und nicht verdursten. Sie sollen ausreichend Dünger und Wasser erhalten. Mit Änderungen durch die drei Koalitionsfraktionen hat der Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses am Donnerstag einen CDU-Antrag angenommen, der fordert, Straßenbäume und Grünanlagen wegen anhaltender Trockenheit gemeinsam zu retten.

Am Geld werde ein solches Programm nicht scheitern, sagte Staatssekretär Jens-Holger Kirchner von der Umweltverwaltung. „Zur nachhaltigen Stärkung des Berliner Baumbestandes“ stellt der Senat den Bezirken 2018 und 2019 jeweils drei Millionen Euro bereit. Allerdings machte Kirchner auch klar, dass es nicht möglich sein werde, sich lückenlos um alle 440.000 Bäume zu kümmern.

Wenn Berlin die grüne Stadt von heute bleiben will, muss gegengesteuert werden. Derzeit nimmt der Baumbestand ab. Im vergangenen Jahr wurden, wie die Umweltverwaltung kürzlich auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Marion Platta mitteilte, rund 7900 Straßenbäume abgesägt, weil sie krank oder morsch waren.

Oder weil man Platz fürs Bauen brauchte – für Häuser oder Verkehrsanlagen. Neu gepflanzt wurden lediglich knapp 1800 Bäume. Und die unzähligen, die bei den heftigen Stürmen 2017 zu Boden gegangen waren, sind noch gar nicht mitgezählt – und erst recht noch nicht ersetzt.

"Notfallplan" für Bäume

Einig war man sich deshalb im Ausschuss, dass den vorhandenen Bäumen bei einer durch den Klimawandel ausgelösten, anhaltenden Trockenheit geholfen werden muss. Appelle an Anwohner, notleidende Bäume in Eigenregie zu wässern, reichen nicht aus. Rot-Rot-Grün will auch professionelle Beregnungsanlagen einbauen lassen und „verstärkt mobil betriebene Wassertanks“ auf Fahrzeugen anschaffen. Details zu den Beregnungsanlagen, die der AfD-Abgeordnete Frank Scholtysek wissen wollte, nannten die Regierungsfraktionen nicht.

An einem „Notfallplan“ für Bäume, die unter Wassermangel leiden, arbeite man bereits, sagte Kirchner. Gespräche mit der Stadtreinigung und den Wasserbetrieben seien vereinbart. Die Koalitionsfraktionen wollen den Kreis der möglichen Helfer erweitern und denken dabei, wie es in ihrem Änderungsantrag heißt, auch an das Technische Hilfswerk oder die Feuerwehr.

Alle sollten sich nach ihren Kräften an der Bewässerung der von der Hitzewelle besonders stark betroffenen Straßenbäume und Grünanlagen beteiligen. Zudem soll eine Öffentlichkeitskampagne noch mehr Anwohner animieren, vor ihrer Tür zum Wassereimer zu greifen.

Zu wenig Wasser und Dünger

Der Schutz des bestehenden Baumbestandes müsse Priorität vor Neupflanzungen haben, hatte die CDU ihren Antrag begründet. Bis ein nachgepflanzter Baum die gleiche Sauerstoffmenge wie ein alter ausstoße, vergingen Jahre. Eine hundertjährige Buche produziere pro Stunde den Sauerstoffbedarf von 50 Menschen.

Doch nicht nur an Wasser mangelt es. Durch radikale Rückschnitte, die aus ökologischen Gründen durchaus sinnvoll seien, falle die durch Verrottung entstehende Biomasse als Dünger aus, so dass auch hier nachgeholfen werden müsse, heißt es im CDU-Antrag. Nicht durchsetzen konnte sich die CDU mit ihrem Antrag, die Rattenbekämpfung zu intensivieren.

Man habe das Thema „auf dem Schirm“, sagte Kirchner. Ratten ließen sich aber gar nicht „bekämpfen“; dafür seien sie zu schlau. Und dann gab’s wieder einen Appell: Wenn weniger Abfälle – und damit Nahrung für die Tiere - in den Parks hinterlassen werde, gebe es auch weniger Ratten.

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