Fragestunde im Abgeordnetenhaus: Senat rechnet mit Aufhebung des BER-Baustopps in vier Wochen
In der Fragestunde des Abgeordnetenhauses war auch der Baustopp am BER ein Thema. Baustaatssekretär Engelbert Lütke Daldrup rechtnet mit einer Aufhebung in vier Wochen.
Der Berliner Flughafen-Koordinator Engelbert Lütke Daldrup geht davon aus, dass der Baustopp im BER-Terminal spätestens in vier Wochen aufgehoben wird. Ob diese Verzögerung die geplante Eröffnung des Hauptstadt-Airports im Herbst 2017 gefährde, sei jetzt noch "nicht abschließend zu entscheiden", sagte der Bau-Staatssekretär am Donnerstag in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses. Die von der Flughafengesellschaft (FBB) veranlasste Nachberechnung der Statik des Terminaldachs liege intern vor. Sie wird von externen Gutachtern noch überprüft, in wenigen Tagen werde das Ergebnis vorliegen, kündigte Lütke-Daldrup an.
Dann müsse die zuständige Bauaufsichtsbehörde in Brandenburg entscheiden, ob jene Bereiche sofort wieder freigegeben werden könnten, über denen zehn leichte Entrauchungs-Ventilatoren hängen. Für jene Teile des Dachs, an denen die (mit jeweils 4061 Kilogramm) unzulässig schweren Ventilatoren befestigt sind, sei eine Freigabe in "ein bis vier Wochen zu erwarten", beantwortete der Flughafen-Koordinator die Frage des SPD-Fraktionsgeschäftsführers Torsten Schneider.
Auf die Frage des Piraten-Fraktionschefs Martin Delius, ob in Zukunft noch mit weiteren Überraschungen zu rechnen sei, sagte Lütke-Daldrup: "Bei so einem komplexen Bauvorhaben ist keiner davor gefeit, dass weitere Probleme auftauchen könnten". Die Flughafengesellschaft arbeite derzeit mit Hochdruck daran, "alle erkennbaren Themen" abzuarbeiten.
Am Montag hatte die Bauaufsicht einen Baustopp im Hauptterminal verhängt, da die Deckenlasten wesentlich höher waren als genehmigt. Außerdem entließ BER-Chef Karsten Mühlenfeld jetzt den für das Terminal zuständigen Baubereichsleiter "mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden". Grund dafür ist der Umgang mit den Statikproblemen, dazu gehört auch die mangelnde Kommunikation.
Der BER-Chef schloss bereits am Mittwoch nicht aus, dass noch weitere Fehler auf der Baustelle entdeckt werden. "Ich bin mir sicher, dass wir auch künftig auf Vorgänge aus der Vergangenheit stoßen, die auf den ersten Blick unfassbar erscheinen", sagte er .
Am Freitag wird der Aufsichtsrat der Flughafen-Gesellschaft tagen, der sich natürlich mit den neuen negativen Entwicklungen befassen wird. Bei der Sitzung soll auch ein neues Gutachten präsentiert werden.