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Eine Lehrerin steht vor einer Klasse, in der sich alle Kinder melden.
© imago images/Westend61
Update

Rückkehr zum Normalbetrieb: Schüler können auf regulären Unterricht nach den Ferien hoffen

Im Juni wird es nichts mehr mit normalem Betrieb an Schulen. Im August deutet vieles auf die Rückkehr zum normalisierten Präsenzunterricht hin.

In drei Wochen gibt es Zeugnisse - und mit jedem Tag werden die Fragen drängender, wie es danach weitergeht. Ob Unterricht, Klassenfahrten oder Elternabende: Nichts ist greifbar, sodass die Ungeduld in den Familien und Schulen steigt. Hinzu kommt die Frage, was vorher noch passiert, denn die Debatte über den richtigen Zeitpunkt der Schulöffnung ist noch nicht beendet. Ein Überblick über den Status quo.

Was ist der Stand der Öffnungsdebatte?

„Der Anspruch ist, Schulen und Kitas möglichst schnell wieder in den Normalbetrieb zu führen“, hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag gesagt, aber angefügt, dass „wir ja nichts gewonnen haben, wenn wir morgen einen kompletten Schulbetrieb anbieten, der übermorgen wieder geschlossen wird“.

Auf die Frage nach der richtigen Balance zwischen Anspruch und Sorge gibt es bundesweit unterschiedlichste Antworten. Vorangegangen waren die Ankündigungen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Baden-Württembergs, zumindest die Grundschulen vollständig zu öffnen.

Selbst Schleswig-Holstein will ab 8. Juni und damit noch vor den Ferien in den Grundschulen alle Schüler ohne Corona-Abstandsregeln unterrichten, obwohl hier die Ferien fast so früh wie in Berlin beginnen. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) äußerte die Erwartung, dass zumindest die Grundschüler nach den Ferien regulär unterrichtet werden.

Was macht Berlin?

Berlin hat bisher nur angekündigt, dass es in den Horten eine reguläre Ferienbetreuung geben werde. Für die Zeit davor und danach gibt es noch keine klare Aussage, dass mehr passiert als einzelne Tage mit Präsenzunterricht für jede Klassenstufe.

Allerdings könnte sich das rasch ändern: Im Landesschulbeirat am Mittwochabend soll sich ein Vertreter der Senatsverwaltung für Bildung dahingehend geäußert haben, man gehe davon aus, dass nach den Ferien wieder normaler Präsenzunterricht stattfinde. Dem Vernehmen nach soll es dazu am Dienstag im Senat eine Entscheidung geben. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte dazu am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, sie habe "großes Interesse" an der Rückkehr zum Normalbetrieb. Die Planungen liefen aber noch.

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Überraschen tut dies nicht: Auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Ministerin Stefanie Hubig (SPD), hatte der „taz“ am Wochenende gesagt, „wenn möglich“ solle nach den Ferien „ein Normalbetrieb in den Schulen stattfinden“. Flankierend laufen aber noch etliche Studien - auch in Berlin.

Wie verläuft die Zeugnisvergabe?

In jeder Schule gibt es ein anderes Szenario. Anders als von manchen Eltern erhofft ist es nicht möglich, den Schülern an einem der Präsenztage das Zeugnis einfach mitzugeben. Es heißt, dass eine bestimmte Anzahl von Tagen zwischen Notenschluss und Zeugnisvergabe liegen müsse.

Um zu verhindern, dass sich Hunderte Schüler am Zeugnistag ballen, haben sich einige Schulen entschlossen, die Verteilung auf bis zu drei Tage, vom 22. bis 24. Juni, zu strecken. Andere Schulen behelfen sich, indem sie die Klassen zu verschiedenen Uhrzeiten herbestellen.

Sind Elternabende möglich?

Besonders sorgenvoll sehen Eltern von künftigen Erstklässlern ins neue Schuljahr: Die Befürchtung, dass die Vorfreude ihrer Kinder ins Leere läuft, ist groß. Zusätzlichen Auftrieb bekamen die Sorgen dadurch, dass manche Schulen geplante Elternabende absagten.

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Landeselternsprecher Norman Heise bedauerte diesen Schritt: Die Absage von Elternabenden sei eigentlich nicht nötig, sagte er. Schließlich sei es möglich, sich in großen Räumen wie der Aula zu treffen oder per Video zusammenzukommen.

Werden Klassenfahrten stattfinden?

Die Bildungsverwaltung hatte den öffentlichen Schulen im März wegen der Coronakrise untersagt, in diesem Kalenderjahr Klassenreisen zu buchen. Die bereits vorher gebuchten Fahrten für die Zeit nach den Sommerferien bis Dezember „müssen aber noch nicht storniert werden“, twitterte die Bildungsverwaltung anlässlich entsprechender Nachfragen. Es gebe schon „viele Verträge“ für diese Zeit. Manche Klassen warteten auch noch die Entwicklung ab, bevor sie stornieren.

„Wir haben aber noch keine Entscheidung getroffen, ob diese storniert werden sollen“, konnte man bei Twitter weiterlesen. Das hänge von der weiteren pandemischen Entwicklung und der weiteren Öffnungsstrategien – auch der anderen Bundesländer – ab“. Eine Entscheidung folge bald.

Für die Schulen, die schon vor der Krise gebucht hatten, gibt es im Nachtragshaushalt eine Million Euro für Stornogebühren. Die freien Träger haben für ihre Familien in Bezug auf die Klassenfahrten unterschiedliche Regelungen getroffen. (mit dpa/kna)

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