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Gedränge und Parken in zweiter Reihe, dazwischen aussteigende Schulkinder. An vielen Grundschulen ist das morgens Alltag.
© Kai-Uwe Heinrich

Anwohner von Schulen: So klappt’s nicht mit den Nachbarn

Wer neben einer Schule wohnt, hat es mitunter nicht leicht. Das tägliche Verkehrschaos durch Eltern-Taxis nervt viele gewaltig. An einer Kreuzberger Schule haben die Nachbarn ganz andere Probleme: Sie fühlen sich von pöbelnden Jugendlichen belästigt.

Jetzt fahren sie wieder gehäuft vor den Schultoren vor – die berüchtigten Eltern-Taxis: Mütter und Väter, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, obwohl Polizei und Pädagogen unisono fürs Selberlaufen der Kinder plädieren. Die meisten sehen es ja ein: Das Alleingehen ist wichtig für die Kinder, um selbstständiger zu werden – auch im Straßenverkehr. Doch dann ist die Hektik morgens groß, der Regen zu heftig und der Griff zum Autoschlüssel nah.

Viele Anwohner von Schulen nervt der allmorgendliche Stau gewaltig. Doch kurz nach acht ist der Ärger meist vergessen und die Ruhe wieder eingekehrt.

Das lässt sich an der Fontanepromenade in Kreuzberg so nicht sagen. Zwischen einigen Anwohnern, die dort mit ihren Hunden spazieren gehen, und pubertierenden Jugendlichen der Carl-von-Ossietzky-Gemeinschaftsschule, die dort ihre Freistunden verbringen, hat sich ein Konflikt zugespitzt. Ein Rentner berichtet davon, ständig angepöbelt zu werden, eine Frau wurde von drei Mädchen zu Boden gerissen und ins Gesicht getreten. Dass sie erst mal vorsichtig schauen, ob die Luft rein ist, bevor sie spazieren gehen, sagen die Nachbarn. Dass es sich um nur wenige Problemschüler handelt, die Schulleiterin. Dass er jetzt mit allen reden wird, der inzwischen informierte Bildungsstadtrat. Der für die Prävention an der Schule zuständige Polizist meint übrigens, dass die Kids immer ganz freundlich sind – wenn er auftaucht.

Sylvia Vogt

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